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UPDATE – Rette den Artenschutz – Status quo

Lesezeit: 5 Minuten

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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Pressevertreter/innen,

wie sicherlich viele von Ihnen/Euch mitbekommen haben, wurde am Freitag, dem 05.11.2021, in einer Bundesratssitzung über einen Antrag u.a. für ein totales Importverbot von wild gefangenen Tieren in die EU abgestimmt. Dieser Antrag, wäre er in der verschärften Fassung vom 26.10. beschlossen worden, hätte europaweit, aber auch weltweit, ein verheerendes Signal für den internationalen Artenschutz und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gesetzt. Durch zahlreiche Stellungnahmen von organisierten Tierhalter-Verbänden, vielen Dank an dieser Stelle an alle Helfer, ist er aber nicht in dieser Form angenommen worden. Grund zum Aufatmen gibt es dennoch nicht.


Wir haben die vergangenen Tage genutzt, im Rahmen unserer Task Force „Rette den Artenschutz“, erste Sondierungsgespräche mit Politik- und Rechtsexperten sowie Fachleuten der Branche zu führen. Unser Ziel ist es, einen Projektplan und einen möglichen Maßnahmenkatalog für die Zukunft zu erstellen, an deren Details und Ausarbeitung es nun gehen muss.

Zur Ausarbeitung dieses Projektplans sind alle Partnerverbände im Hobby, Industrie- und Handelsunternehmen sowie nicht-organisierte Tierhalter eingeladen, ihre Unterstützung zu leisten. Wir können nur mit eurer Unterstützung – alle gemeinsam – weiterhin so intensiv am Ball bleiben und uns pro Tierhalter und damit auch pro Zoofachhandel einsetzen. Wir wollen langfristig beratend tätig sein und uns, mit starken Argumenten für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und die Vielfalt in der Heimtierhaltung einsetzen. Dies ist eine Aufgabe, wie einst der Kampf David gegen Goliath.

Hier findest Du noch einmal alle Details und Hintergrundinformationen, die in Kürze auch als Update auf www.rette-den-artenschutz.de zu finden sein werden.

Ursprung unserer Arbeit

Seinen Ausgang nahm das Ganze am 09.09.2021 in Schleswig-Holstein. Wir als VDA hatten gemeinsam mit der DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde) umgehend eine Stellungnahme eingebracht. Weiterhin wurde ein offener Brief vom BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz), gezeichnet von zahlreichen Verbänden, am 28.10. an die Mitglieder des Bundesrates versandt. In diesem offenen Brief wurde noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass aktuelle Erkenntnisse sowie gesetzliche und wissenschaftliche Sachverhalte in diesem Antrag nicht berücksichtigt worden sind. Auch der ZZF (Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands) rief, mit einer Stellungnahme am 29.10. den Bundesrat auf, gegen den Entschließungsantrag zu stimmen.

Aus einer Fachgruppe des VDA heraus, haben wir eine Task Force am 2. November gegründet und in intensiver Projektarbeit die Webseite http://www.rette-den-artenschutz.de online geschaltet. Diese erreichte innerhalb weniger Tage mehr als 184.000 Tierhalter. Daraus resultierten über 2.600 unterstützende Stimmen, aber auch inhaltliche und fachliche Unterstützungen aus den Reihen der Tierhalter und Branchenteilnehmer. Viele hundert Schreiben an die zuständigen Landesvertreter und fast 130 Spenden für die gemeinsame politische und fachliche Arbeit kamen zusammen. Ein starker Start, der Mut für eine langfristige Arbeit macht!

Welche Beschlüsse wurden am 05.11.2021 gefasst?

Trotzdem der Entschließungsantrag „Wildtierimporte regulieren – Wilderei, Wildfänge und Artensterben wirksam bekämpfen“ mehrheitlich angenommen wurde, ist es durch das gemeinschaftliche Engagement vieler Verbände doch gelungen, ein pauschales Importverbot für Wildtiere zu verhindern.

Die sechs nachfolgenden Punkte sind jedoch nach wie vor ein eindeutiges Warnsignal. Die Mitwirkung an ihrer Ausgestaltung ist unabdingbar, damit die private Tierhaltung auch in Zukunft möglich bleibt. und bieten Integrationspunkte für eine fachliche und beteiligende Mitarbeit zur Gestaltung und Aufklärung.

Im Beschluss wurde Folgendes festgehalten und an die Bundesregierung weitergeleitet:

  1. Einsatz auf europäischer Ebene für eine umfassende Regulierung von Wildtierimporten
  2. Verbindliche Vorgaben für Tierbörsen und Onlinehandel
  3. Sachkundenachweis für private Haltung und Zucht – Regelungen unter rechtlicher Prüfung.
  4. Strenge Auflagen für den Import in den europäischen Binnenmarkt
  5. Alle Wildtierarten unabhängig von ihrem Gefährdungsgrad unter Regularien einer nachhaltigen Bewirtschaftung zu stellen.
  6. Betroffene Behörden sollen durch Weiterbildungsangebote geschult werden.
  7. Forschung und Wissensaustausch über Zoonosen auf nationaler/internationaler Ebene soll intensiviert werden.

Können wir uns jetzt wieder zurücklehnen?

Nein, denn jetzt kommt viel Arbeit auf die Verbände und Branchenvertreter zu. Bis zur Beratung durch die Bundesregierung können die abgelehnten Forderungen durch weitere Ergänzungen und weitergehende Ausgestaltungen wieder eingebracht werden. Nur durch eine wissenschaftlich fundierte Meinungsbildung und durch langfristigen politischen Einfluss können wir den Forderungen mit notwendiger Aufmerksamkeit begegnen und uns an der Erarbeitung sinnvoller Maßnahmen zum Tierwohl und effektiven Artenschutz beteiligen.

Um in den oben geforderten Entscheidungsprozessen mit wissenschaftlicher und juristischer Expertise beratend tätig sein zu können, benötigen wir professionelle, personelle und finanzielle Unterstützung. Mit unserer Außenkommunikation über die Kampagnenseite www.rette-den-artenschutz.de haben wir eine Form der modernen Informationspolitik gewählt und damit viel Aufmerksamkeit bekommen.

Durch diese Aktion wurden auch Personengruppen angesprochen, die politisch sonst eher uninteressiert sind. Das möchten wir in Zukunft fortführen. Wir rufen deshalb alle auf, sich der Task Force „Rette den Artenschutz“ anzuschließen, um die politische Wahrnehmung der Halterverbände zu stärken.

Was kann Jede/r tun?

Schritt 1: Für die Kampagne spenden, damit wir mehr im Bereich der politischen Arbeit erreichen können.

Schritt 2: Stimme abgeben! Trage dich über die Seite in das Formular namentlich ein – je mehr Namen, umso mehr Gewicht haben wir als Organisationen.

Schritt 3: Teilen – Verbreite die Webseite und Informationen in den Social Media #rettedenartenschutz

Schritt 4:  Mitglied im VDA (www.vda-online.de) oder einer anderen Haltervereinigung werden, um unserer gemeinsamen politischen Arbeit auch Deine Stimme zu geben!

Was können der Handel und die Industrie tun?

Schritt 1: Teilt den Link zur Aktionsseite und weist auf die Punkte hin, die jeder machen kann.

Schritt 2: Unterstützt die Arbeit der Verbände durch (nicht nur einmalige) Spenden und Zuwendungen!

Was können Verbände und Experten tun?

Sprecht uns an! Die Aktion ist nur erfolgreich, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und die geeigneten Maßnahmen im Einklang entwickeln: info@rette-den-artenschutz.de

Mit herzlichen Grüßen in Namen des VDA

Kathrin Glaw


VDA-Presse

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