Der Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrechten liegt in den grundsätzlichen Zielen und Ansätzen beider Konzepte. Während der Tierschutz darauf abzielt, das Wohlergehen von Tieren zu verbessern, indem ihre Haltung, Pflege und Nutzung durch den Menschen reguliert wird, geht es bei Tierrechten um das grundsätzliche Recht der Tiere, nicht als Eigentum oder Ressource des Menschen betrachtet zu werden.
Was wollen Tierschützer? Was wollen Tierrechtler?
Tierschützer setzen sich – genau wie alle verantwortungsvollen Vivaristen – dafür ein, dass Tiere unter Bedingungen leben, die ihren physischen und psychischen Bedürfnissen entsprechen. Sie akzeptieren in der Regel die Nutzung von Tieren durch den Menschen, etwa in der Landwirtschaft, in der Forschung oder in der Unterhaltung, solange diese Nutzung als „human“ und „artgerecht“ angesehen wird. Tierrechtler hingegen fordern, dass Tiere ähnliche fundamentale Rechte wie Menschen erhalten sollten, wie das Recht auf Leben und Freiheit. Aus ihrer Sicht ist jede Form der Ausbeutung von Tieren, sei es für Nahrung, Kleidung, Forschung oder Unterhaltung, moralisch absolut unzulässig.
Warum werden Tierschutz und Tierrechte oft verwechselt?
Aber warum werden diese Begriffe so oft verwechselt? Einer der Gründe könnte darin liegen, dass beide Bewegungen das Leid der Tiere vermindern wollen und sich für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen stark machen. Beide setzen sich für die Rechte und das Wohl von Tieren ein, was zu einer Vermischung der Begriffe führen kann. Die Unterscheidung wird jedoch deutlich, wenn man betrachtet, dass Tierschützer den Status quo verbessern möchten, während Tierrechtler den Status quo grundsätzlich in Frage stellen. Tierschutz setzt sich also für bessere Lebensbedingungen und gegen unnötiges Leid ein, während Tierrechte darauf abzielen, jegliche Nutzung und Ausbeutung von Tieren zu beenden.
Sind Tierrechte im Sinne von Vivaristen?
Sind Tierrechte nun im Sinne von Aquaristen und Terrarianer? Die allermeisten Aquaristen und Terrarianer sind verantwortungsbewusste Tierhalter, die großen Wert auf den Schutz und das Wohl ihrer Tiere legen, was exakt dem Tierschutzgedanken entspricht. Die Idee der Tierrechte, die fordert, dass Tiere nicht als Besitz gehalten werden sollten, steht jedoch in direktem Widerspruch zu der Praxis, Tiere in Aquarien oder Terrarien zu halten. Aus der Perspektive der Tierrechte ist die Haltung von Tieren in Gefangenschaft grundsätzlich abzulehnen, da sie die Freiheit und das natürliche Verhalten der Tiere einschränkt. Insofern stehen die Grundprinzipien der Tierrechtsbewegung im direkten Konflikt mit den Interessen von Aquaristen und Terrarianer. Tierrechte, wie sie von Organisationen wie PETA definiert werden, richten sich somit komplett gegen die Interessen aller Aquaristen und Terrarianer. Für VDA-Mitglieder gilt deshalb: Tierschutz, ja bitte! Tierrechte, nein danke!