Sind sogenannte „Sekundenkleber“ giftig für Aquarientiere?
Sekundenkleber werden heute auch gerne in Aquarien in kleinen Mengen dazu verwendet, um – zum Beispiel im Bereich des aqua-scaping – Einrichtungsgegenstände unter Wasser oder bei hoher Feuchte zu kleben. Dabei werden zum Bespiel Teile von Moosen oder anderen Pflanzen an die Dekoration geklebt. Diese Kleber eignen sich besonders dazu, da sie auch unter feuchten oder nassen Bedingungen sehr gut haften. Die Frage stellte sich nun in Sozialen Medien, ob diese Kleber für Aquarientiere giftig sind, zudem man ja den Begriff „Cyan-“ mit so problematischen Stoffen wie „Cyankali“ in Verbindung bringt.
Chemisch sind Sekundenkleber so ähnlich aufgebaut, wie die in der Medizin seit langem (mehr als 40 Jahre) verwendeten Gewebekleber zum Zusammenkleben von Haut und Gewebe und der Versorgung von Wunden. In der Wissenschaft wurden diese Stoffe oft in Zusammenhang mit der Forschung an Fischen verwendet, so zum Beispiel zum Fixieren von Eiern von Zebrabärblingen. Der Kleber härtet gut bei hoher Luftfeuchte und beim Kontakt mit Wasser aus und ist sehr fest. Chemisch verändert er das Wasser nur wenig durch den geringen Entzug von OH-Ionen, die für die Reaktion benötigt werden. Der Kleber ist also eigentlich absolut ungefährlich. Aber wie überall macht die Dosis das Gift und es kann ausserdem beim unbedachten Hantieren zu Hautreizungen kommen, wie es auf jeder Packung zu lesen ist.
Der oben erwähnte Namen ist natürlich ein bischen verunsichernd, weil man mit dem Begriff „Cyano-„die Blausäure (oder „Cyankali“) verbindet, beides sehr giftige Substanzen! Die Verbindungen (Cyanacrylate) sind aber chemisch sehr beständigt, weshalb sie auch sehr gerne in technischen Produkten verwendet werden. Unter der Bezeichnung „Nitrile“ findet man Informationen zu den Stoffen, die auch als Material in Einmalhandschuhen im Labor verwendet werden. Wer trotzdem noch Bedenken hat, findet im Zoofachhandel sicher auch geeignete Stoffe.