Viele kleinere Vereinsbörsen haben mit einem Mangel an Zulauf zu kämpfen, sowohl von Anbietern als auch von Besuchern. Dieses Problem betrifft auch die dreimal jährlich stattfindenden Börsen des Aquarien- und Terrarienvereins „Nymphaea“ Esslingen e.V. 1905. Oft wird daher vorgeschlagen, diese Veranstaltungen einzustellen. Dabei ist ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen: Sie bieten nicht nur die Möglichkeit, Nachzuchten von Vivarien-Tieren, Pflanzen und Zubehör zu erwerben, sondern dienen auch als Treffpunkte für den Austausch unter Hobbykollegen und zur Wissensvermittlung. Ohne diese Veranstaltungen würde man manchen faszinierenden Menschen nie kennenlernen.
Neuer Ansatz: Aus Sommerbörse wird Messe
Der Verein „Nymphaea“ Esslingen ging am 13. und 14. Juli 2024 einen neuen Weg: Anstatt die Börsen einzustellen oder zu reduzieren, wurde die Sommerbörse – normalerweise eine zweistündige, sonntägliche Veranstaltung – in eine zweitägige Messe umgewandelt. Unterstützung bei der Organisation kam von der IG Regenwaldzentrale und der Vogelspinnen-Interessengemeinschaft Esslingen, sowie der Stadtgruppe Stuttgart der DGHT, dem VDA Bezirk 14 und dem Aquarien- und Terrarienverein Aalen.
Organisation und Durchführung
Ein Festzelt mit rund 300 Quadratmetern Fläche, das von den Vereinsmitgliedern am Donnerstag zuvor aufgestellt wurde, bot den benötigten Platz. Die Messe verfolgte zwei Ziele: Zum einen sollte sie interessierten Besuchern die Möglichkeit bieten, sich über das Hobby in all seiner Vielfalt zu informieren. Zum anderen sollte sie ein Treffpunkt für Hobbyisten aller Couleur sein, um den Austausch über die Grenzen von Vereinen, Interessengemeinschaften und Ähnlichem zu pflegen.
Erfolgreiche Umsetzung
Bereits beim ersten Versuch wurden diese Ziele erreicht. So fanden sich in der Ausstellung nicht nur Börsen- und Infostände zu den Themen Aquaristik und Terraristik, sondern auch Literatur, Pflanzen, eine Spielstraße für Kinder und nicht zuletzt das Thema Aquaponik war vertreten. Verschiedene Interessengemeinschaften und Vereine, wie auch der VDA, warben in engagierter Weise nicht nur für ihre Gruppierungen, sondern auch für das gemeinsame Hobby. Gerade auch am Sonntag kam das Thema Austausch nicht zu kurz. Mit kurzen Unterbrechungen konnte man stets im kompletten Zelt das „Summen“ eifrig geführter Gespräche hören.
Fazit
Bettina Bunzel war die ganze Zeit vor Ort, ihr Eindruck: „Es war sehr toll, neue und alte Bekannte wieder zu treffen, sich auszutauschen, neuen Input zu bekommen und diesen auch gleich an unerfahrenere Einsteiger weiterzugeben. Ich wurde oft nach den Vorteilen einer VDA-Mitgliedschaft gefragt. Es waren viele Familien da, die wenig Erfahrung in der Vivaristik hatten, aber sehr aufgeschlossen waren, und es waren auch einige sehr Erfahrene da, die tolle Diskussionen angeregt haben. Auch haben einige Interessierte die Anmeldeformulare für den VDA mitgenommen und sehr großes Interesse gezeigt.“ Auch wenn beim ersten Mal einige Punkte auffielen, die beim nächsten Mal anders oder besser gemacht werden sollten, ist die „Wild & Bunt“ eine Wiederholung wert. Zu danken ist in jedem Fall den diesjährigen Ausstellern, die das Wagnis dieser Veranstaltung eingingen. Wer an einer Teilnahme oder weiteren Informationen interessiert ist, darf sich gerne bei Christoph Kässer vom Aquarien- und Terrarienverein „Nymphaea“ Esslingen e.V. 1905 per Mail unter ck@tierpark-nymphaea.de melden.
Text: Christoph Kässer
Fotos: Bettina Bunzel