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Nur in Holland: Türklingel für Fische

Lesezeit: 3 Minuten

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Die Niederlande sind bekannt für ihre Innovationskraft: Das Land hat eine lange Geschichte als Handelsnation, was zu einer Kultur der Offenheit für neue Ideen und Technologien geführt hat. Diese Offenheit erstreckt sich auch auf die kulturelle Vielfalt des Landes, die den Austausch von Ideen fördert. Darüber hinaus zwingt die geografische Lage der Niederlande, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegt, zu innovativen Lösungen im Bereich des Hochwasserschutzes und der Wasserbewirtschaftung. Das Bildungssystem der Niederlande legt einen starken Fokus auf kritisches Denken, Teamarbeit und praktische Anwendungen des Wissens, was die Entwicklung innovativer Köpfe und genial-verrückter Ideen fördert.

Weltneuheit für Fische

So wundert es nicht, dass die erste Visdeurbel (zu Deutsch Fisch-Türklingel) der Welt in unserem sympathischen Nachbarland erfunden wurde. Die Visdeurbel basiert auf einer interessanten Problemlösung in Utrecht. Dort gibt es eine Schleuse ohne Fischtreppe, was für wandernde Fische, insbesondere zur Fortpflanzung, ein enormes Hindernis darstellt. Anstatt traditionelle Fischtreppen zu bauen, hat man in Utrecht eine andere Lösung gefunden: Eine Unterwasserkamera streamt rund um die Uhr, um zu zeigen, was sich dort unten abspielt. In den meisten Fällen sieht man nur trübes Wasser, aber ab und zu kann man tatsächlich einen Fisch erkennen, der weiterziehen möchte.

Selber aktiv werden

Die witzige Idee hinter der Visdeurbel ist, dass Zuschauer des Livestreams aktiv werden können: Wenn ein Fisch gesichtet wird, können Sie die Visdeurbel betätigen, indem Sie einen Button auf der Website drücken. Dadurch wird ein Schleusenwärter benachrichtigt, der dann nachsieht und gegebenenfalls die Schleuse öffnet, um den Fischen die Weiterreise zu ermöglichen. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie Gemeinschaftshilfe funktionieren kann – der Schwarm hilft dem Schwarm. Die Fisch-Türklingel ist ein charmant-verspieltes Projekt, das dazu motiviert, gespannt am Bildschirm nach den Fischen Ausschau zu halten.

Kreative Lösung gefunden

Die Idee stammt von Mark van Heukelum, einem niederländischen Ökologen. 2020 arbeitete er an einem anderen Projekt entlang der Kanäle in Utrecht, als er beobachtete, dass im Frühjahr viele Fische stecken blieben, da die Schleusen der Kanäle bis zum Beginn der Freizeitsaison geschlossen blieben. Der Manager der Bootsschleuse sagte dem Wissenschaftler, dass er die Schleuse gerne für Fische öffnen würde, wenn er nur wüsste, wann die Tiere Einlass begehren würden. Van Heukelum: „Aus dieser Frage entstand die Idee, dort eine Unterwasserkamera zu platzieren und es allen zu ermöglichen, mitzumachen, um zu sehen, wann die Fische da sind. Dann können sie uns benachrichtigen, indem sie an der Tür klingeln.“ Wer selbst einmal einen Blick auf die niederländische Unterwasserwelt werfen möchte und den Fischen helfen will, kann hier sein Glück versuchen.

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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