Invasive Arten: Das müssen alle Vivaristen unbedingt wissen

Lesezeit: 3 Minuten

325 Mal gelesen

Invasive Arten sind eine der größten Bedrohungen für die Biodiversität weltweit. Sie können einheimische Arten verdrängen, Ökosysteme destabilisieren und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Auch Aquarianer und Terrarianer sind hier in der Pflicht, durch verantwortungsvolles Handeln können sie einen Unterschied machen.

Die Rolle von Aquarianern und Terrarianern

Klar ist: Vivaristen halten oftmals eine Vielzahl exotischer Pflanzen und Tiere in ihren Aquarien und Terrarien. Diese Organismen stammen häufig aus fernen Ländern und sind an andere klimatische Bedingungen und ökologische Systeme angepasst. Fast alle Vivaristen gehen verantwortungsbewusst mit ihren Pfleglingen um, leider gibt es trotzdem Fälle, in denen Tiere oder Pflanzen absichtlich oder versehentlich in die Natur freigesetzt werden. Dies geschieht etwa, wenn das Aquarium zu groß wird, die Pflege der Tiere zu aufwendig wird oder die Besitzer sich nicht mehr um sie kümmern können. Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Rotfeuerfisch (Pterois spp.), der in den tropischen Gewässern des Atlantiks invasive Populationen aufgebaut hat. Diese Art stammt ursprünglich aus dem Indopazifik und wurde wahrscheinlich von Aquarianern in den Atlantik freigesetzt, dort hat sie sich stark vermehrt und stellt nun eine erhebliche Bedrohung für einheimische Fischarten dar.

Konsequenzen invasiver Arten

Invasive Arten können massive Schäden in den neuen Lebensräumen verursachen. Sie haben oft keine natürlichen Feinde, was ihnen ermöglicht, sich schnell und unkontrolliert zu vermehren. In der Folge können sie die Biodiversität der betroffenen Gebiete drastisch reduzieren, da sie einheimische Arten verdrängen oder sogar ausrotten. Außerdem können sie die Struktur und Funktion von Ökosystemen verändern, was sich negativ auf die gesamte Umwelt und auch auf menschliche Aktivitäten auswirken kann. Ein bekanntes Beispiel ist die Wasserpest (Elodea spp.), wenn diese Aquarienpflanze in Gewässern freigesetzt wird, kann sie große Wasserflächen überwuchern, den Sauerstoffgehalt im Wasser reduzieren und somit das Überleben anderer Wasserorganismen gefährden. Die Wasserpest hat bereits in vielen Regionen zu erheblichen ökologischen und wirtschaftlichen Problemen geführt.

Verantwortung und Prävention

Aquarianer und Terrarianer tragen eine Verantwortung, sie können ihren Teil beitragen, die Verbreitung invasiver Arten zu verhindern. Es ist für alle VDA-Mitglieder entscheidend, sie sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein, die mit der Haltung exotischer Arten verbunden sind. Die unsachgemäße Entsorgung oder Freisetzung von Tieren und Pflanzen in die Natur muss unter allen Umständen vermieden werden. Nicht mehr gewünschte oder zu pflegende Organismen müssen an andere Hobbyisten weitergegeben werden, in spezialisierten Einrichtungen untergebracht oder fachgerecht entsorgt werden. Einige Länder haben bereits Verbote oder Einschränkungen für den Import und die Haltung bestimmter potenziell invasiver Arten erlassen, was ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Fazit

Invasive Arten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die globalen Ökosysteme dar. Vivaristen spielen eine wichtige Rolle dabei, über diese Bedrohung aufzuklären und diese zu mindern. Durch verantwortungsvolles Handeln, Aufklärung und Prävention kann das Risiko der Freisetzung invasiver Arten effektiv reduziert werden. Es liegt in der Verantwortung jedes VDA-Mitglieds, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beizutragen und die Umwelt vor den negativen Auswirkungen invasiver Arten zu schützen. Packen wir’s an!

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
Facebook
Twitter
WhatsApp
Telegram
Email

Wie kann man die Aquaristik und Terraristik nachhaltiger gestalten?

Wenige Plätze sind noch frei: Am 6. Juli startet die 4 . Arterhaltungs-Tagung in Thannhausen

Virtuelle VDA-Vortragsreihe: Tierische Persönlichkeitsentwicklung

3 Monate GRATIS Mitgliedschaft für DICH!

Komm bis 1. Oktober zum VDA und zahle bis 01.01.2024 keinen Mitgliedsbeitrag.

Werden Sie Mitglied im VDA!

Möchten Sie die Vivaristik gemeinsam voranbringen und eine echte Gemeinschaft mit Gleichgesinnten erleben? Dann sollten Sie jetzt dem VDA beitreten! Es lohnt sich!