Am 12. Juli 2022 entschied die Europäische Kommission, weitere Tiere und Pflanzen auf die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung zu setzen. Ab Anfang August 2022 gelten folgende Arten als invasiv: Ameiurus melas, Axis axis, Callosciurus finlaysonii, Channa argus, Faxonius rusticus, Gambusia affinis, Gambusia holbrooki, Hakea sericea, Koenigia polystachya, Lampropeltis getula, Limnoperna fortunei, Morone americana, Pycnonotus cafer, Rugulopteryx okamurae, Solenopsis geminata, Solenopsis invicta, Solenopsis richteri, Wasmannia auropunctata. Ab dem 2. August 2024 gelten außerdem Fundulus heteroclitus, Pistia stratiotes und Xenopus laevis als invasiv. Celastrus orbiculatus folgt am 2. August 2027.
VDA-Präsident Jens Crueger, Interessenvertreter für die private Aquarien- und Terrarienhaltung in Deutschland, kommentiert dies folgendermaßen:
„Diese erweiterte Listung wird sich spürbar auf die Heimtierhaltung auswirken. Die höchste Relevanz für die Halterinnen und Haltern hat ohne Frage die Einstufung des Krallenfrosches Xenopus laevis und der Gambusenarten als invasiv. Diese Tierarten können ohne Frage eine Bedrohung heimischer Ökosysteme darstellen, wenn sie ausgesetzt werden und sich in unseren Breiten reproduzierend etablieren würden. Jedoch würde kein ernsthafter Tierhalter und keine ernsthafte Tierhalterin diesen unverantwortlichen Naturfrevel überhaupt in Erwägung ziehen. Um Schäden an unseren heimischen Ökosystemen zu vermeiden, plädiert der VDA dafür, dass die Nationalstaaten innerhalb der Europäischen Union stärker auf – rechtlich relativ unkompliziert mögliche – nationale Listungen und Aktionspläne setzen. Die klimatischen und geografischen Verhältnisse innerhalb der Union unterscheiden sich einfach zu
deutlich. So kann beispielsweise eine Listung, die im heißen Spanien richtig und wichtig ist, im deutlich kühleren Deutschland kontraproduktiv sein. Auch sollten die tatsächlichen Pfade für die Einschleppung und Ausbreitung kritischer Arten nicht übersehen werden: Gambusen sind weltweit zur Mückenbekämpfung eingesetzt worden. Ihre Ausbreitung in Europa ist durch den Klimawandel auf den vorhandenen Ausbreitungswegen eher zu befürchten als durch Handel und Heimtierhaltung.“