Sind Vereine für junge Menschen in Deutschland noch zeitgemäß?

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Vereine bieten Menschen seit Jahrzehnten die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, gemeinsame Interessen zu verfolgen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Insbesondere im Jugendbereich spielen Vereine traditionell eine wichtige Rolle bei der Förderung sozialer Kompetenzen, der Vermittlung von Werten und der Integration in die Gesellschaft. Sportvereine, Musikgruppen, Jugendfeuerwehren und andere Jugendorganisationen sind auch heute noch beliebte Anlaufstellen für junge Menschen, um sich aktiv zu engagieren und Teil einer Gemeinschaft zu sein, denn besonders in jungen Jahren ist es sehr wichtig, sich zugehörig zu Gleichaltrigen zu fühlen. Aquarien- und Terrarienvereine haben es im direkten Vergleich mit Sportvereinen und Co. natürlich deutlich schwerer, denn sie gelten sie unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen kaum als „cool“. Welcher Teenager würde beim ersten Date mit der Mitgliedschaft im Aquarien- oder Terrarienverein angeben? Es ist unbestreitbar, dass das Internet und digitale Technologien eine immer größere Rolle im Leben junger Menschen spielen und ihre Freizeitgestaltung beeinflussen. Soziale Netzwerke, Online-Spiele, Streaming-Dienste und andere digitale Plattformen bieten eine unüberschaubare, immer verfügbare Vielzahl von Möglichkeiten zur Unterhaltung, zum Informationsaustausch und zur Kommunikation. Es scheint manchmal, als hätten junge Menschen keine Geduld mehr, sie wollen alles sofort, am Besten schon gestern!

Menschliche Grundbedürfnisse ändern sich nicht

Führt das Internet – wie es Pessimisten immer wieder behaupten – zu einer Verödung der Vereinslandschaft? Sind Aquarien- und Terrarienvereine Dinosaurier, die bald aussterben? Trotz der digitalen Angebote hat sich das grundsätzliche menschliche Bedürfnis nach persönlichen Begegnungen, sozialer Interaktion, Anerkennung, Zugehörigkeit und gemeinschaftlicher Aktivität nicht verändert – Instagram, TikTok und Konsorten können und werden an unserer Natur nichts ändern. Vereine können diese wichtigen Bedürfnisse auf eine Weise erfüllen, die das Internet nicht vollständig ersetzen kann. Sie bieten physische Treffpunkte, reale Erfahrungen und die Möglichkeit, persönliche Beziehungen aufzubauen, die über virtuelle Kontakte und deren Unverbindlichkeit hinausgehen.

Technologie ergänzt das Vereinsleben

Vereine können und sollten das Potenzial des Internets anzapfen, um sich zu modernisieren und neue Zielgruppen anzusprechen. Viele der rund 250 im VDA organisierten Vereine nutzen die Sozialen Medien zur Kommunikation und Organisation von Veranstaltungen und bieten digitale Angebote wie virtuelle Treffen an. Durch die Kombination von traditionellen Vereinsstrukturen mit digitalen Innovationen können Vereine attraktiv und zeitgemäß bleiben und junge Menschen ansprechen.

Qualität ist Trumpf

Insgesamt ist es wenig wahrscheinlich, dass das Internet zu einer vollständigen Verödung der Vereinslandschaft führen wird. Vielmehr wird es die Vereine immer mehr herausfordern, sich den veränderten Bedürfnissen und Lebenswelten junger Menschen anzupassen und innovative Wege zu finden, um weiterhin relevant zu bleiben. Auch die Qualität der Vereinsangebote wird darüber entscheiden, welche Rolle die im VDA organisierten Vereine in zehn oder zwanzig Jahren in Deutschland noch spielen werden.

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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