Ausgerufen wurde dieser Tag zum ersten Mal im Jahr 2013 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen, um auf die schwierige Situation der wildlebenden Tiere und Pflanzen aufmerksam zu machen. Im diesjährigen Statement wird deutlich angesprochen, dass der Weltnaturschutztag 2022 diese Debatte in eine Richtung lenken muss, um das Schicksal der am stärksten gefährdeten Arten umzukehren, die Wiederherstellung ihrer Lebensräume und Ökosysteme zu unterstützen und ihre nachhaltige Nutzung durch den Menschen zu fördern.
Nach Angaben der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind über 8.400 Arten wild lebender Tiere und Pflanzen stark gefährdet, fast 30.000 weitere als gefährdet oder stark gefährdet gelten. Wir als engagierte Aquarianer wissen dies nur zu gut, entweder aus eigener Erfahrung, die viele von uns auf zahlreichen Reisen zu den Lebensräumen unserer Fische bereits selbst gemacht haben oder über Engagement und die Mitarbeit an zahlreichen bereits existierenden Arterhaltungsprogrammen. Passend zum Thema, erscheint in der nächsten Ausgabe VDA-aktuell Anfang April ein Bericht über die Mitarbeit einiger unserer VDA- Mitglieder über den Arbeitskreis Natur- und Artenschutz in den Tropen (NAT) an einem solchen ex-situ Projekt für hochbedrohte madagassische Fische, welches vom Kölner Zoo betreut wird.
VDA-Präsident Jens Crueger betont die Notwendigkeit einer umfassenden Artenschutzpolitik hin: „Unter den privaten Halter:innen gibt es eine Vielzahl anerkannter Expert:innen in Pflege und Zucht bedrohter und wenig bekannter Arten. Deren Know-how und ehrenamtliches Engagement müssen im Sinne einer umfassenden politischen Strategie für den Artenschutz mitgedacht und einbezogen werden.“