Leider macht es keinen Sinn, ein Aquarium sofort nach dem Einrichten mit Fischen und Wirbellosen zu besetzten. Es heißt also erst einmal abwarten!
Das Aquarium muss erst „einfahren“
Wenn man Steine, Bodengrund und Wasser einbringt, sollte man das Wasser am besten gleich auf die gewünschte Temperatur von 25 °C erwärmen, damit man sofort die Pflanzen einsetzen und den Temperaturregler einstellen kann. Durch Drehen des Regelknopfes wird mit Hilfe des Kontrolllämpchens der Schaltpunkt ermittelt und dann bestimmt, ob die Temperatur noch etwas höher oder etwas niedriger sein soll. Auch der Filter, der von nun an Tag und Nacht ununterbrochen läuft, wird sofort in Betrieb genommen. Natürlich ist das Aquarium nach dem Einsetzen der Pflanzen auch voll zu beleuchten, selbst wenn noch keine Fische darin schwimmen.
Was sich nach und nach verändert
Aus dem frisch eingerichteten, mit Leitungswasser befüllten Aquarium muss zunächst das Chlorgas entweichen, das in zahllosen kleinen Bläschen an den Scheiben und Pflanzen sitzt, und es müssen sich Kleinstlebewesen entwickeln und im Filter ansiedeln, damit dieser seine ihm zugedachte Aufgabe auch tatsächlich erfüllt. Es ist normal, dass das anfangs klare Wasser nach zwei bis drei Tagen vorübergehend eintrübt. Dann darf man nicht den Fehler machen, etwas zu verändern – schon gar nicht, den Filter zu reinigen! Es ist sicher besser, das instabile System sich selbst zu überlassen, auch wenn uns das nicht ganz einsichtig erscheint.
Schon im Verlauf der ersten Woche wird man sehen, dass bestimmte Veränderungen eintreten: Die Bläschen verschwinden, die Pflanzen richten sich auf, schlagen Wurzeln und treiben die ersten grünen Spitzen und schließlich klärt sich auch das Wasser, während dafür nun die Scheiben trüb belegt wirken. Zwei oder drei Tage später sollte man sie vorsichtig (mit etwas Filterwatte) reinigen.
Der aquaristische Fachhandel bietet verschiedene Wasserzusätze an, die Gifte (Chlor) und Metalle binden bzw. unschädlich machen und das Wasser schnell in gutes Aquarienwasser verwandeln. Wer abwarten kann, sollte aber wissen, dass es auch ohne geht: Nach ein paar Tagen kann das beheizte, beleuchtete und gefilterte Aquarium auch ohne chemische Starthilfe mit Fischen besetzt werden.
Das Aquarium ist eingerichtet, aber noch nicht mit Fischen besetzt.
Der Zierfischkauf
Man wird also eine gute Woche warten, bis man loszieht, um die ersten Fische zu kaufen. Dazu nimmt man am besten seine vorbereitete Wunschliste mit, auf der nicht nur die deutschen, sondern auch die lateinischen Namen stehen sollten, da manche Fische mit mehreren deutschen Namen belegt werden.
Im Händlerbecken sollten die Fische vital und gesund erscheinen, dürfen also weder abgemagert sein noch eine anomale Schwimmhaltung zeigen. Dass sie auf ein Netz, Fangversuche und plötzliche Bewegungen vor dem Aquarium erschreckt reagieren, ist ein eher positives Zeichen, auch wenn dann die Farben verblassen. Gesund sind die Fische in der Regel dann, wenn sie schon längere Zeit im Laden schwimmen – es sei denn, sie werden nicht ausreichend gefüttert und kümmern. Vielleicht hat man ja Gelegenheit zu beobachten, ob die Tiere mit Appetit fressen. Nehmen sie kein Futter, sollte man sie besser nicht kaufen.
Wahrscheinlich wird man die Arten, die man anhand schöner Bilder in der Fachliteratur ausgesucht hat, farblos und blass im Händlerbecken wiederfinden. Man sollte aber bedenken, dass diese Aquarien meist stark beleuchtet, stark besetzt und kaum eingerichtet sind, sodass die Fische gewissermaßen „auf dem Präsentierteller“ schwimmen. Außerdem sind sie in der Regel noch jung – was sie übrigens auch sein sollten – und zeigen ihre schönsten Farben erst später, nach Eintritt der Geschlechtsreife.