VDA-Blickwinkel (5): Oktoberfest mal anders

Lesezeit: 2 Minuten

290 Mal gelesen

Die Theresienwiese in München ist weltberühmt als Ort eines Spektakels. Rund sechs Millionen Menschen strömen jedes Jahr hierher, um das Bier zu genießen, die Festzelte zu besuchen, Fahrgeschäfte auszutesten und die bayerische Kultur zu feiern. Doch abseits dieser turbulenten Tage ist die Theresienwiese ein Ort der Ruhe und Schönheit, der von einer zyklischen Verwandlung geprägt ist…

Eine Oase der Ruhe

Meine liebe Cousine Constanze lebte einige Jahre unweit der Theresienwiese. Wenn ich sie in München besuchte, unternahm ich lange Spaziergänge über das riesige, menschenleere Feld und schaute mir die Pflanzenvielfalt unter meinen Füßen ganz genau an. Vor dem Oktoberfest erlebte ich die Theresienwiese in ihrer natürlichen Pracht mit reichlich Gras und erstaunlich vielen wilden Blumen, ein grünes Paradies inmitten der Weltstadt mit Herz!

Vergnügen schafft Vernichtung

Doch dann kommt das große Fest: Der Boden wird erst von Hunderten von Arbeitern und dann von Millionen von Besuchern betreten, das Gras zertrampelt, die Blumen zerquetscht. Der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwurst hängt in der Luft, während die Musik und das Gelächter der Feiernden das Gelände durchdringen. Es ist eine Zeit des totalen Überflusses, aber auch eine Zeit, in der die natürliche Schönheit der Theresienwiese stirbt und scheinbar komplett verschwindet.

Botanische Auferstehung

Doch sobald die Wiesn vorüber ist, die letzten Festzelte und Fahrgeschäfte abgebaut sind, beginnt die Theresienwiese ganz behutsam ihre botanische Wiedergeburt. Das Gras wächst und die Blumen strecken bald wieder ihre Köpfchen der Sonne entgegen. Es ist ein langsamer, aber stetiger Prozess, einer, der die wahre Schönheit des Ortes wiederherstellt. Diese botanische Verwandlung ist ein faszinierendes Phänomen, das jedes Jahr aufs Neue stattfindet und doch von den wenigsten Menschen wahrgenommen oder gewürdigt wird. Es erinnert uns daran, wie die Natur sich an die Präsenz von uns Menschen anpasst und sich mit großer Beharrlichkeit und im Verborgenen immer wieder erneuert. Solche kleinen Wunder verdienen mehr Beachtung – spannender als die Skandale der Promis im Käfer-Zelt sind sie allemal!

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
Facebook
Twitter
WhatsApp
Telegram
Email

VDA-Blickwinkel (8): Silberfische, mon amour

VDA-Blickwinkel (7): Kleinbären am Rollfeld

VDA-Blickwinkel (6): Rückzugsort in schweren Zeiten

3 Monate GRATIS Mitgliedschaft für DICH!

Komm bis 1. Oktober zum VDA und zahle bis 01.01.2024 keinen Mitgliedsbeitrag.

Werden Sie Mitglied im VDA!

Möchten Sie die Vivaristik gemeinsam voranbringen und eine echte Gemeinschaft mit Gleichgesinnten erleben? Dann sollten Sie jetzt dem VDA beitreten! Es lohnt sich!