Tipps zur Einrichtung eines Aquariums

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Wer ein Aquarium einrichtet, sollte sich darüber klar sein, dass er nie ein Abbild der Wirklichkeit nachbilden kann, denn tropische Süßgewässer sind meist reich an organischen Stoffen und daher nur selten klar, oft sogar ausgesprochen lehmig-trüb. Daneben gibt es Urwaldflüsse, die zwar klar, durch Humus und Gerbstoffe, abgestorbener Blätter und Pflanzen aber braun eingefärbt sind. Weitgehend stehende Gewässer haben morastige Ufer und ebensolchen Grund. Steine, Wurzelholz und das Geäst ins Wasser gestürzter Bäume sind schmierig-glitschig und voller Algen. Oft findet man überhaupt keine submersen (=untergetauchten) Pflanzen, oder aber es treten einzelne Arten in Massen auf. Nur die jüngsten Blätter blitzen grün hervor, den Rest bedeckt ein schmutzig-mulmiger Belag.

Die „natürliche“ Einrichtung

Wer ein optisch ansprechendes Aquarium dekorieren möchte, darf den Anspruch der Natürlichkeit also nicht überstrapazieren. Er sollte aber natürlichen Gestaltungsmittel so miteinander kombinieren, dass sein Aquarium einerseits natürlich, andererseits aber auch hübsch aussieht. „Unnatürlich“ (und kitschig) wirken bunt eingefärbter Aquarienkies und Plastikfigurinen wie Taucher, Skelette und Schiffswracks, deren Verwendung Fischen und Pflanzen allerdings egal ist. – Die Verwendung aus Ton gebrannter Höhlen (Keramikartikel) für Verstecke oder Bruthöhlen ist Geschmacksache.

Bodengrund

Der Bodengrund sollte für die Pflanzen vor allem Mangan, Spurenelemente und Eisen liefern, weil sie im Wasser durch den Sauerstoff oxydieren und damit so gebunden werden, dass die Pflanzen sie nicht mehr aufnehmen können. Damit die Pflanzen mit diesen Nährstoffen versorgt werden, ist ein Wasseraustausch zwischen Bodengrund und Aquarienwasser notwendig. Daher sollte zumindest die obere Schicht nicht zu feinkörnig sein und locker liegen, was auch der Fäulnisbildung entgegen wirkt.

Eisenhaltige Beimischungen und Kalk

Wer sich also ein reichlich bepflanztes Aquarium wünscht und auch anspruchsvolle Aquarienpflanzen kultivieren möchte, sollte a als unterste, etwa zwei Zentimeter dicke Schicht eine im Zoofachhandel erhältliche, eisenhaltige Beimischung verwenden, die als Langzeitdünger wirkt. Meist wird Lateritboden verkauft, wie er in den Tropen zu finden ist. Außerdem sollte die etwa sechs Zentimeter hohe Abdeckschicht aus Quarzkies oder einem Sand-Kies-Gemisch keinen (oder möglichst wenig) Kalk enthalten, weil Kalk Kohlensäure bindet, die für das Pflanzenwachstum wichtig ist. Deshalb bietet der Fachhandel spezielle CO2 Düngegeräte an, die als „Glocke“ oder „Diffusor“ im Handel sind. Wer CO2 düngt, darf es aber nicht austreiben, also nicht zu stark durchlüften bzw. keine Düse (Diffusor) auf den Filterrücklauf aufsetzen. Ob Sand, Kies oder Steine kalkhaltig sind, überprüft man mit Hilfe eines Tropfens Salzsäure. Schäumt das Material stark, ist viel Kalk enthalten – also unbrauchbar.

Ein Aquarium ohne Pflanzen?

Manche Aquarianer legen auf die Bepflanzung weniger Wert, denn erstens verlangt das dekorative Pflanzenaquarium spezielle Kenntnisse über die Ansprüche der Pflanzen, eine regelmäßige Pflanzenpflege und eine starke Beleuchtung. Zweitens kann man dann keine Fische aus kalkhaltigem Wasser pflegen oder solche, die im Bodengrund wühlen oder gar Pflanzen fressen. Sollen also die Fische die Hauptsache sein, kann man Quarzkies geringer Körnung (etwa drei bis fünf Millimeter) oder ein natürlicher wirkendes Sand-Kies-Gemisch von etwa sechs Zentimeter Höhe als Bodengrund einbringen. Für größere Aquarien ist der im Baugewerbe verwendete Rheinsand 0,8 besonders geeignet, weil er locker liegt und weder zu hell noch scharfkantig ist. Für kleinere Becken wählt man einfachen Rheinsand, dem man mit einer Handvoll feinkörnigen Kieses seine Eintönigkeit nimmt. Vor der Verwendung muss man diese Materialien so lange spülen, bis das Spülwasser klar bleibt.

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