Seit seiner Gründung im Jahr 1911 ist der VDA auf das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder angewiesen. Mit rund 250 angeschlossenen Vereinen ist der VDA der weltweit größte Verband seiner Art. Im Jahr 2025 stehen alle Positionen im Präsidium turnusgemäß zur Wiederwahl, ein Ereignis, das den fortschreitenden Generationswechsel im Verband widerspiegelt. Doch wie gestaltet sich das Verhältnis der jüngeren Generation zum Ehrenamt? Welche Rolle spielt die Digitalisierung? Und wie kann sich der Verband für die Zukunft besser aufstellen?
Die jüngere Generation und das Ehrenamt:
Der Generationswechsel im VDA zeigt deutlich, dass sich die Einstellung zum Ehrenamt wandelt. Während ältere Generationen das Ehrenamt oft als langfristige, oftmals lebenslange Verpflichtung verstehen, legt die jüngere Generation häufig Wert auf Flexibilität und zeitlich begrenztes Engagement. Für viele Jüngere ist es wichtig, dass ehrenamtliche Tätigkeiten mit Studium, Beruf und Familie vereinbar sind. Eine weitere Motivation der jüngeren Generation ist die unmittelbare Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Sie möchte konkrete Ergebnisse sehen, sei es bei der Organisation eines Events, der Optimierung digitaler Plattformen oder der Öffentlichkeitsarbeit. Um dieses Potenzial zu nutzen, muss der VDA verstärkt auf projektbasierte Aufgaben und klar definierte Verantwortungsbereiche setzen.
Digitalisierung als Chance und Herausforderung
Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Neuausrichtung des Ehrenamts. Sie bietet nicht nur Werkzeuge, um die Kommunikation zu erleichtern, sondern auch Möglichkeiten, das Engagement moderner zu gestalten. Digitale Plattformen können dabei helfen, Wissen innerhalb des Verbands zu teilen, Projekte zu koordinieren und Mitglieder zu vernetzen. Der VDA hat bereits erste Schritte unternommen, um digitale Werkzeuge in seine Arbeit zu integrieren, doch es gibt noch Potenzial. Wichtig ist, dass die Digitalisierung nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu persönlichen Treffen und traditionellen Formaten gesehen wird.
Wie kann sich der VDA besser aufstellen?
Um langfristig erfolgreich zu sein, sollte der VDA auf folgende Ansätze setzen:
- Attraktivere Rahmenbedingungen: Der Verband könnte flexiblere Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement schaffen, wie z. B. zeitlich begrenzte Projekte oder hybride Arbeitsmodelle, die präsenzbasierte und digitale Formate kombinieren.
- Gezielte Nachwuchsförderung: Workshops, Mentoring-Programme und spezielle Plattformen für junge Mitglieder könnten dazu beitragen, mehr jüngere Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und sie langfristig im Verband zu halten.
- Stärkung der Kommunikation: Eine klarere und transparentere Kommunikation über die Vorteile und Erfolge des Ehrenamts kann Hemmschwellen abbauen. Erfolgsstories und persönliche Berichte könnten hierbei eine große Rolle spielen.
- Einbindung digitaler Tools: Der gezielte Einsatz von Software für Projektmanagement, Datenanalyse und Mitgliederservices könnte die Effizienz steigern und mehr Menschen zur Mitarbeit motivieren.
Fazit: Gemeinsam in die Zukunft
VDA-Präsident Jens Crueger: „Das Ehrenamt bleibt das Rückgrat des VDA. Mit einer Strategie, die sowohl die Bedürfnisse der jüngeren Generation berücksichtigt als auch die Chancen der Digitalisierung nutzt, kann der Verband seine Position nicht nur sichern, sondern weiter ausbauen. Der bevorstehende Generationswechsel ist eine Chance, neue Ideen einzubringen und den VDA als modernen, zukunftsorientierten Verband zu etablieren. Die Stärke des Ehrenamts liegt in seiner Gemeinschaft – und diese Gemeinschaft muss sich stetig weiterentwickeln, um bestehen zu können.“