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Nam June Paik: Was hat Aquaristik mit dem Pionier der Videokunst zu tun?

Lesezeit: 3 Minuten

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Nam June Paik war ein einflussreicher Künstler koreanischer Herkunft, er gilt als Pionier der Videokunst. Geboren am 20. Juli 1932 in Seoul, Korea, wanderte er nach dem Koreakrieg nach Japan aus und studierte dort Musik und Ästhetik an der Universität Tokio. Später setzte er seine Ausbildung in Deutschland fort, wo er mit Avantgarde-Künstlern wie Karlheinz Stockhausen und John Cage in Kontakt kam. Paiks Werk ist geprägt von seiner Innovationsfreude und seinem Interesse an der Verbindung von Technologie und Kunst. In den 1960er Jahren begann er, mit Fernsehgeräten und Videokameras zu experimentieren, was damals revolutionär (und auch technisch anspruchsvoll war). Sein bahnbrechendes Werk „TV Buddha“ (1974) zeigt eine Buddha-Statue, die ein Fernsehbild von sich selbst betrachtet, und stellt damit eine meditative Reflexion über Technologie und Spiritualität dar. Paik war auch ein wichtiger Teil der Fluxus-Bewegung, die interdisziplinäre Kunstformen und die Einbeziehung des Publikums in den kreativen Prozess förderte. Er arbeitete häufig mit anderen Künstlern zusammen und war bekannt für seine Performance-Kunst, bei der er oft Musik, Videokunst und Installation kombinierte. Paiks Einfluss auf die zeitgenössische Kunst und Medienkultur ist enorm. Er hat nicht nur neue künstlerische Ausdrucksformen erschlossen, sondern auch den Weg für nachfolgende Generationen von Künstlern bereitet, die mit digitalen Medien und Technologien arbeiten. Sein Werk ist in zahlreichen Museen und Sammlungen weltweit vertreten, darunter das Museum of Modern Art in New York. Nam June Paik starb am 29. Januar 2006 in Miami, Florida. Er hinterließ ein reiches Erbe, das die Kunstwelt weiterhin inspiriert und beeinflusst.

Künstliche Aquaristik als gemeinschaftliche Meditation

Und welchen Bezug hat dieser berühmte Künstler zu unserem schönen Hobby? Paik wurde 1979 an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, um die erste Professur für Videokunst in Deutschland zu übernehmen, dort unterrichtete er seine Klasse bis 1996. Im Jahr 1985 entwickelte er speziell für das Düsseldorfer Museum Kunstpalast eine flimmernde, mosaikartige Deckenarbeit mit dem Namen „Fish Flies on Sky“ (Fisch fliegt am Himmel). Diese an der Decke angebrachte Multi-Monitor-Installation zeigt auf 88 Bildröhrenfernsehern in schneller Schnitttechnik kleine bunte, tropische Fische, die durchs Wasser schwimmen. In dieser Installation wird seine Vorstellung vom Fernsehen als gemeinschaftliches Erlebnis deutlich: Die Besucher sollen gemeinsam bequem liegend, auf gepolsterten Bänken unter dem Werk verweilen, sich entspannt dem faszinierenden Schauspiel aus Natur und Technik hingeben und es in vollen Zügen genießen. Paiks Werk lädt dazu ein, die Verschmelzung von Kunst und Technologie zu erleben und gleichzeitig über die Beziehung zwischen natürlicher und künstlicher Welt nachzudenken. Die lebhaften Farben und die dynamischen Bewegungen der Fische auf den Bildschirmen erzeugen eine hypnotische Atmosphäre, die sowohl beruhigend als auch anregend ist – ganz genau wie ein echtes Aquarium mit lebenden Tieren! Diese berühmte Installation ist typisch für die Ästhetik der Achtzigerjahre und ein typisches Beispiel für Paiks spielerischen und innovativen Umgang mit Medien, es zeigt außerdem seine Fähigkeit, traditionelle Kunstformen herauszufordern und zu erweitern. Falls Ihr jetzt neugierig geworden seid… Die Installation „Fish Flies on Sky“ ist Teil der Dauerausstellung des Kunstpalast Düsseldorf, hier findet Ihr mehr Informationen zum Museum. Ein Besuch in diesem renommierten Museum lohnt sich definitiv!

Fotos und Video: Nicolas von Lettow-Vorbeck

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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