Interview mit Hendrik Pempelfort zum Welt-Schildkrötentag

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Hendrik Pempelfort studiert Philosophie und Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er ist 1. stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Willich und Beisitzer der Partei für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

Hendrik betreibt zusammen mit Xaver Wapelhorst die Facebookseite „Zierschildkroete.de – Nordamerikanische Wasserschildkröten“. Er ist Mitglied im VDA, der DGHT sowie der ISV.

In der Fachzeitschrift „MARGINATA“ (Nr. 51) hat er drei Artikel zum Titelthema „Wasserschildkröten – die richtige Beckengröße“ geschrieben. Außerdem hat er bereits in der RADIATA veröffentlicht.

Hendrik, wie bist du zu deiner ersten Schildkröte gekommen?

Meine erste Schildkröte habe ich bekommen, als ich noch in der Grundschule war. Wir hatten zu Hause schon immer Aquarien. Als ich eines Tages mit einem Freund in einem Zoogeschäft war, sah ich Gelbwangen-Schmuckschildkröten und meine Mutter erlaubte, das ich mir eine kaufte. Leider lebte das Tier nicht sehr lange. Einige Jahre später recherchierte ich, nachdem ich mir einen weiteren Schlüpfling gekauft hatte, genauer zu deren Bedürfnissen. Ich richtete das Becken optimal ein und besorgte mir eine gute Lampe mit UV-B-Licht. Trotzdem hatte ich wieder keinen Erfolg. Ich wollte das Aquarium aber nicht ungenutzt lassen, außerdem war mein Ehrgeiz geweckt – und so kaufte ich meine nächste Schildkröte bei einem deutschen Züchter. Dieses Mal zog eine Rückenstreifen-Zierschildkröte ein, die sich prächtig entwickelte.

Wie viele Schildkröten hast du heute?

Aktuell habe ich fast 40 Tiere aus 14 Arten. Meine Leidenschaft sind Schlammschildkröten (Familie Kinosternidae). Dazu gehören unter anderem meine Favoriten: Die Klappschildkröten (Gattung Kinosternon) und Moschusschildkröten (Gattung Sternotherus).

Was ist das Besondere an diesen Schildkröten?

Diese Schildkröten bleiben deutlich kleiner, als die bekannteren Schmuckschildkröten. Während diese bis zu 35 oder 40 cm lang werden, werden die Schlammschildkröten nur 10 – 18 cm groß. Sie zeigen auch ein anderes Verhalten als Schmuckschildkröten. Sie halten sich mehr im Wasser auf und sind viel aktiver auf Futtersuche. Die Arten aus Mittel- und Südamerika machen keine Winterruhe und sind das ganze Jahr über aktiv.

Hast du auch noch andere Arten?

Ja. Unter anderem pflege ich außerdem Schwarzkopf-Höckerschildkröten, eine kleinbleibende Schildkrötenart aus Nordamerika. Einen Haltungsbericht über diese Art habe ich als Gastbeitrag auf Zierschildkroete.de veröffentlicht: http://www.zierschildkroete.de…e-graptemys-nigrinoda.php. Aber auch die aus Nordamerika stammende Tropfenschildkröte hat es mir angetan: schöne Tiere, die mit ihren “Tropfen” auf dem Panzer bestechen.

Hast du eine Lieblingsschildkrötenart?

Meine Lieblingsart ist die Tabasco-Klappschildkröte (Kinosternon acutum), von der ich aktuell das erste eigene Jungtier erwarte. Diese Tiere werden nur 10 cm groß, haben wunderschöne Köpfe, sind friedlich und halten keine Winterruhe, sind also das ganze Jahr über aktiv. Inzwischen gibt es zum Glück einige Halter, die diese Art erfolgreich nachzüchten.

Apropos Zucht: Wieso sollte man Schildkröten in menschlicher Obhut nachzüchten?

Die Zucht dieser Tiere durch Menschen bietet jede Menge Vorteile, hier können natürlich nur einzelne aufgezählt werden. Da gibt es mehrere Gründe. Zum einen natürlich den der Arterhaltung. Viele Schildkrötenarten sind in der Natur vom Aussterben bedroht, die Haltung durch Menschen und die erfolgreiche Nachzucht dient also dazu, dass diese Art weiterhin erhalten bleiben. Außerdem – und das mag ideologisch klingen – hoffe ich, dass durch die erfolgreiche Zucht dieser Tiere Importe aus großen Zuchtfarmen in den USA und Asien irgendwann nicht mehr nötig sind. Bei vielen Schildkrötenarten wird das Geschlecht durch die Bruttemperatur bestimmt: So kann man sich beim verantwortungsvollen Züchter gezielt ein Männchen oder Weibchen kaufen – je nachdem, was man will oder braucht.

Vielen Dank für das nette Interview.

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