Fokus Ehrenamt: Wie professionell muss ehrenamtliche Arbeit im VDA sein?

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Man kann es nicht oft genug betonen: Der VDA existiert nur Dank unermüdlicher, langjähriger und vor allem ehrenamtlicher Arbeit. Unzählige Menschen setzen sich in ihrer Freizeit und unentgeltlich für unseren traditionsreichen Verband ein. Trotzdem kommt es manchmal zu Beschwerden: Dinge gehen nicht schnell genug, eine Mail wird nicht innerhalb von Stunden beantwortet, eine Information auf VDA-online ist veraltet, jemand ist telefonisch nicht rund um die Uhr erreichbar… Generell gilt: Ehrenamtliche Arbeit spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Sie unterstützt soziale, kulturelle und ökologische Projekte und hilft, Gemeinschaften zu stärken und Bedürfnisse zu erfüllen, die von staatlichen Institutionen nicht vollständig abgedeckt werden können. Angesichts dieser Bedeutung stellt sich die Frage: Wie professionell muss ehrenamtliche Arbeit eigentlich sein?

Die Bedeutung der Professionalität in ehrenamtlicher Arbeit

Professionalität bezieht sich auf die Anwendung spezialisierter Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die in einem bestimmten Kontext erwartet werden. Im VDA-Ehrenamt kann Professionalität mehrere Dimensionen umfassen: fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, Ethik und die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Weiterentwicklung.

  1. Fachliche Kompetenz: Je nach Art der ehrenamtlichen Tätigkeit kann ein gewisses Maß an Fachwissen erforderlich sein. In Bereichen wie vivaristische Beratung oder Bildung sind spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten unerlässlich. Die Arbeit bei der Essensausgabe auf einem Fest oder einer Messe erfordert hingegen andere Kompetenzen, die möglicherweise weniger spezialisiertes Wissen voraussetzen, aber dennoch Professionalität in der Ausführung verlangen.
  2. Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Unabhängig vom Bereich ist Zuverlässigkeit eine Schlüsselfunktion. Ehrenamtliche übernehmen oft Aufgaben, die für das Wohlbefinden von Individuen, Gemeinschaften oder Tieren entscheidend sind. Ein hohes Maß an Verlässlichkeit ist daher erforderlich, um sicherzustellen, dass auf ihre Hilfe gebaut werden kann und keine Lücken in der Unterstützung entstehen.
  3. Ethik und Integrität: Ehrenamtliche Arbeit sollte immer von ethischen Prinzipien geleitet sein. Dies umfasst Respekt, Vertraulichkeit und ein hohes Maß an Integrität. Professionelles Verhalten in diesem Sinne schafft Vertrauen und gewährleistet, dass die Arbeit in einem moralisch vertretbaren Rahmen erfolgt.
  4. Selbstreflexion und Weiterentwicklung: Ehrenamtliche sollten bereit sein, sich kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dies kann durch Fortbildungen, Workshops oder den Austausch mit anderen Ehrenamtlichen geschehen, innerhalb des VDA gibt es hierzu zahlreiche Angebote. Eine professionelle Haltung bedeutet auch, offen für Feedback zu sein und beständig an der eigenen Verbesserung zu arbeiten.

Herausforderungen und Grenzen der Professionalität im Ehrenamt

Die Umsetzung von Professionalität im Ehrenamt kann an Grenzen stoßen, denn Ehrenamtliche im VDA sind erstens nur Menschen (vielleicht mit gesundheitlichen Problem, kleinen Kindern oder zu pflegenden Angehörigen) und haben zweitens begrenzte Ressourcen und Zeit. Ihre Motivation entspringt häufig einem intrinsischen Wunsch zu helfen und nicht aus einer beruflichen Verpflichtung heraus. Es ist daher wichtig, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Forderung nach Professionalität und der Anerkennung der freiwilligen Natur der Arbeit. Es ist deshalb unbedingt notwendig, Ehrenamtliche adäquat zu schulen und zu unterstützen. Ehrenamtliche bringen oft eine hohe Motivation mit, die durch zu hohe Erwartungen belastet werden kann. Dies kann zu Stress und Burnout führen. Alle VDA-Mitglieder sollten daher darauf achten, realistische Erwartungen zu setzen und Unterstützung anzubieten, um das Wohlbefinden der Ehrenamtlichen zu fördern. Wichtig ist auch: Eine zu starke Professionalisierung könnte die Grenze zwischen ehrenamtlicher und hauptamtlicher Arbeit verwischen. Es ist wichtig, die freiwillige Natur und die Eigenverantwortung der Ehrenamtlichen zu respektieren und gleichzeitig klare Strukturen und Verantwortlichkeiten zu definieren.

Fazit

Ehrenamtliche Arbeit im VDA muss in einem gewissen Rahmen professionell sein, um effektiv und vertrauenswürdig zu agieren. Fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, ethisches Verhalten und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung sind entscheidende Elemente. Gleichzeitig sollten die besonderen Umstände und Motivationen der Ehrenamtlichen stets berücksichtigt werden. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Professionalität und der Wertschätzung des freiwilligen Engagements ist entscheidend, um die nachhaltige Wirkung und das Wohlbefinden der Beteiligten zu gewährleisten. Lasst uns niemals vergessen, dass wir alle gemeinsam den VDA gestalten – auf Augenhöhe, mit Respekt, Geduld und einer wertschätzenden Grundeinstellung!

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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