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Debattenkultur in den Sozialen Medien: Warum der Algorithmus keine Harmonie mag

Lesezeit: 3 Minuten

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Der Algorithmus in den Sozialen Medien spielt eine zentrale Rolle bei der Kuratierung und Präsentation von Inhalten, welche die Nutzer sehen. Er bestimmt, welche Beiträge in Euren Feeds angezeigt werden, basierend auf einer Vielzahl von Faktoren wie Nutzerinteraktionen, Vorlieben und Verhaltensmustern. Die Algorithmen sind darauf ausgelegt, alle Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten und ihre Interaktionen zu maximieren, da dies für die Werbeeinnahmen und damit die Monetarisierung entscheidend ist. Diese Filterung hilft zudem, die riesige Menge an täglich generierten Inhalten zu bewältigen, sodass Nutzer relevantere und interessantere Beiträge sehen.

Warum ist die Stimmung im Netz oft so aufgeheizt?

Es ist Euch sicher auch schon aufgefallen: Auf Facebook und Co. fliegen oft die Fetzen, viel häufiger als im normalen, nicht virtuellen Alltag – nicht nur bei Debatten über Aquaristik und Terraristik. Macht uns Facebook und Instagram böse? Nein, es gibt einen anderen Grund: Kontroverse Debatten werden von den Algorithmen besonders bevorzugt, weil sie zu hohen Interaktionsraten führen. Solche Inhalte neigen dazu, starke Reaktionen hervorzurufen, von Likes und Kommentaren bis hin zu Shares und Diskussionen. Algorithmen erkennen diese hohen Interaktionsraten und priorisieren solche Inhalte, weil sie die Zeit, die Nutzer auf der Plattform verbringen, erhöhen. Emotionale Reaktionen, die durch kontroverse Inhalte ausgelöst werden, fesseln die Aufmerksamkeit der Nutzer besonders effektiv. Dies führt zu einer verstärkten Interaktion innerhalb von Gleichgesinnten-Gruppen und erhöht die Verweildauer auf der Plattform. Kontroverse Inhalte haben oft ein höheres Potenzial, viral zu gehen, weil sie von vielen Menschen kommentiert, geteilt und diskutiert werden. Dies führt zu einer größeren Reichweite und erhöht die Sichtbarkeit der Plattform.

Ein Problem für die Gesellschaft

Diese Mechanismen tragen jedoch auch zur gesellschaftlichen Spaltung bei, indem sie Extrempositionen verstärken und den Diskurs radikalisieren, man denke hierbei nur an die Aussagen von sogenannten „Tierrechtsaktivisten“ wie PETA. Kontroverse Inhalte sind oft mit Desinformation oder Fake News verbunden, die sich aufgrund ihrer sensationellen Natur schnell verbreiten. Der ständige Kontakt mit negativem oder polarisierendem Content kann die mentale Gesundheit der Nutzer beeinträchtigen und zu Stress, Angst und anderen psychischen Problemen führen. Im vergleichsweise besten Fall bekommt man einfach nur schlechte Laune.

Was muss sich in Zukunft ändern?

Mögliche Lösungen zur Milderung dieser negativen Effekte sind mehr Transparenz und Information darüber, wie Algorithmen funktionieren und welche Kriterien sie verwenden. Dies kann das Vertrauen der Nutzer stärken und die Verantwortung der Plattformen erhöhen. Weiterhin die Entwicklung und Implementierung von Algorithmen, die darauf abzielen, qualitativ hochwertige und ausgewogene Inhalte zu fördern, anstatt nur auf Interaktion zu optimieren. Ebenfalls relevant: Den Nutzern mehr Kontrolle darüber zu geben, welche Art von Inhalten sie sehen möchten, könnte ebenfalls helfen, die negativen Auswirkungen zu reduzieren. Auch staatliche Regulierungen könnte helfen, dass die soziale Medienplattformen verantwortungsvoller mit ihren Algorithmen umgehen und deren negative gesellschaftliche Auswirkungen minimieren. Die Mechanismen der sozialen Medienalgorithmen und ihre Präferenz für kontroverse Inhalte sind komplex und haben tiefgreifende Auswirkungen auf das individuelle und gesellschaftliche Leben. Denkt daran, wenn Ihr Euch mal wieder Kopfschüttelnd durch eine Debatten im Netz scrollt!

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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