Ein mit Pflanzen dekoriertes Aquarium gefällt, weil die Pflanzen nach Größe, Blattform und Farbe ausgesucht und in Gruppen arrangiert sind. Anhand eines vorbereiteten Pflanzenplanes platziert man die eine oder andere Solitärpflanze (Einzelpflanze) als Blickfang. Solche „Unterwassergärten“ haben vor allem in Holland Tradition, weshalb man auch vom „Holländischen Aquarium“ spricht. Anlage und Pflege sind recht kompliziert, sodass es umfangreiche spezielle Literatur gibt, die für jemanden, der gerade erst mit der Aquaristik beginnt, keine leichte Lektüre ist. In der Natur gibt es solche Unterwassergärten kaum: Wo tatsächlich üppige Pflanzenbestände vorkommen, herrschen meist wenige Arten oder gar nur eine Art vor.
Welche Pflanze passt wohin?
Für die Hintergrundbepflanzung bieten sich hoch wachsende Pflanzen wie Vallisnerien und Sagittarien an, aber auch feinfiedrige Pflanzen, die man immer büschelweise einsetzt, so Myriophyllum-, Heteranthera– oder Hygrophila-Arten. Kleine Cryptocorynen (nevellii) und Echinodorus tenellus, aber auch Pfennigkraut machen sich im hinteren Bereich und in den mittleren Partien sehr gut. Als Blickfang wählt man größere Solitärpflanzen aus den Gattungen Echinodorus oder Aponogeton, von denen einige zu wahren Prachtexemplaren heranwachsen. Besondere Akzente setzen rotblättrige oder rotbraune Aquarienpflanzen wie Alternanthera und Ammania-Arten, weil sie sich sehr schön vom übrigen Grün abheben
Ungeeignete Sumpfpflanzen
Wer seine Pflanzen von Aquarianern bekommt, entgeht der Gefahr, Pflanzen aus Freilandanlagen zu erwerben oder solche, die bestenfalls Sumpfgewächse sind. Sie gehören eigentlich auf die Fensterbank. Zwar halten sie einige Zeit unter Wasser aus, stagnieren dann aber bald im Wachstum und gehen schließlich ein. Beispiele wären Chamaedorea elegans, Dracaena-Arten oder der Rote Wasserfreund (Alternanthera sessilis).
Bepflanzung
Vor dem Einsetzen werden alle geknickten, welken oder faulen Blätter und Stengel entfernt. Die Wurzeln von Solitärpflanzen werden auf maximal drei bis vier Zentimeter gekürzt, damit man das Wurzelwerk beim Einpflanzen nicht nach oben biegt. Auch dürfen die Pflanzen nicht zu tief gesetzt werden: Der Wurzelansatz sollte noch gerade eben sichtbar sein. Am besten setzt man die Pflanzen zuerst tief ein und zieht sie dann ein wenig hoch. So kommen die Wurzeln in die richtige Position.
Beim Einpflanzen beginnt man am besten hinten und an den Seiten, nimmt dann die Vorderpartie und setzt zuletzt die Solitärpflanzen. Schwimmpflanzen wie Ceratopteren sollten nicht die gesamte Wasseroberfläche einnehmen, da sie sonst die Wasserbewegung und den Gasaustausch behindern, Schmutzfang sind und zu viel Licht wegnehmen. Am besten zieht man aus einem Ableger eine große Pflanze, indem man alte Blätter baldmöglichst entfernt, sodass die Pflanze immer nur drei oder vier Blätter hat. So entwickelt sich der Schwimmfarn in kurzer Zeit zu einem prachtvollen Exemplar, das nicht zuletzt der Wurzeln wegen dekorativ wirkt. Zudem treiben keine Blätter im Becken herum und man kann die Pflanze leicht mit einem Perlonfaden fixieren.