Antworten auf die Wahlprüfsteine vom Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde anlässlich der Bundestagswahl 2021
Der VDA fragt
1. Wie steht Ihre Partei zur Forderungen nach Positiv- oder Negativlisten für die Haltung von
Aquarien- und Terrarientieren?
Die Haltung von Tieren aus Wildtiernachzuchten wollen wir GRÜNE an eine Positivliste und einen
Sachkundenachweis knüpfen, der sich an der Schwierigkeit der Haltung der jeweiligen Tierart
bemisst.
Der VDA fragt
2. Wie bewertet Ihre Partei die Forderung einer Meldepflicht für Heimtiere?
Es gibt gute Argumente dafür, dass Behörden wissen sollten, welche Tiere in ihrem
Verantwortungsbereich leben. So kann es etwa für Rettungskräfte lebensgefährlich sein eine
Wohnung betreten zu müssen, ohne zu wissen, dass darin gefährliche Tiere leben. Der Vorfall einer
entwichenen Monokelkobra in Herne zeigte außerdem, wie schwierig die Zuordnung eines Tiers ist
und dass Tierhalter*innen ihrer Verantwortung auch nachkommen müssen. Für bestimmte Tiere kann
eine entsprechende bundeseinheitliche Regelung also Sinn ergeben und sollte zumindest geprüft
werden, eine allgemeine Meldepflicht erscheint uns GRÜNEN nicht sinnvoll.
Der VDA fragt
3. Wie steht Ihre Partei zu der Forderung nach einem europäischen „Lacey Act“?
Wir GRÜNE werden uns dafür einsetzen, dass es einen europäischen Lacey Act geben wird. Tiere
und Pflanzen, die in ihren Heimatländern geschützt sind und dort illegal entnommen werden, haben
nichts auf einem europäischen Markt zu suchen.
Der VDA fragt
4. Wie bewertet Ihre Partei die Relevanz von Ex-situ-Erhaltungszuchten bedrohter Wirbellosen,
Fische, Amphibien und Reptilien bei privaten Halterinnen und Haltern? Sehen Sie ggf.
Möglichkeiten zur Stärkung dieses privaten Engagements angesichts der Bedrohung durch
das globale Artensterben?
Ex-situ Erhaltungszuchten können unter bestimmten Umständen einen wichtigen Beitrag zum
Arterhalt einer Species beitragen. Gezielte Artenschutzprogramme von Zoos und wissenschaftlichen
Instituten unterstützen wir GRÜNE. Voraussetzungen bei Privathalter*innen dafür wären klare
Kriterien wie z.B. eine Registrierung bzw. eine Einbindung in wissenschaftlich begleitete
Zuchtprogramme.
Der VDA fragt
5. Wie bewertet Ihre Partei die Relevanz nachhaltiger Wildentnahmen, beispielsweise den
Zierfischfang im Bereich des Rio Negro, im Hinblick auf die Stärkung und Weiterentwicklung
einer nachhaltigen lokalen Wirtschaft?
Wildtiere gehören in die Wildnis. In den Herkunftsländern müssen wirtschaftliche
Alternativen aufgebaut werden.
Der VDA fragt
6. Würde Ihre Partei Bemühungen für eine Zertifizierung eines kontrolliert nachhaltigen
Zierfischfangs und -handels unterstützen?
Wie erwähnt, finden wir GRÜNE, dass Wildtiere vor allem in die Wildnis gehören. Die Nachfrage an
Zierfischen soll durch Nachzuchten befriedigt werden.
Der VDA fragt
7. Wie bewertet Ihre Partei die Halterbörsen regionaler Aquarien- und Terrarienvereine, auf
denen Nachzuchten der jeweiligen Halterinnen und Halter angeboten werden?
Wir GRÜNE lehnen gewerbliche Tierbörsen ab, regionale Tauschbörsen von Halter*innen mit
Nachzuchten sind dagegen nicht zu beanstanden.
Der VDA fragt
8. Wie stehen Sie zum Umgang mit invasiven Arten, insbesondere solchen, die nur in einigen
Gebieten der EU überdauern und sich ausbreiten können, in Deutschland aber nicht?
Invasive Arten sind ein große Bedrohung für die Artenvielfalt und lokale Ökosysteme. Daher braucht
es große Anstrengungen in der Prävention und gezielte Maßnahmen für deren Bekämpfung. Auch die
Rolle des Wildtierhandels muss hier kritisch beleuchtet werden.