Social Media meets Vivaristik – im Gespräch mit Alex Führ

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Unter dem Namen „Barschfan Aqualive“ hat sich Alex Führ in den Sozialen Medien einen Namen gemacht. Das Besondere: Der „Aquarianer mit Herz“ ist nicht nur auf Facebook und Instagram, sondern auch auf TikTok erfolgreich, nebenbei betreibt er auch noch einen YouTube-Kanal. Exklusiv auf VDA-Online erklärt Alex Führ die Perspektiven unseres schönen Hobbys in den Sozialen Medien.

Lieber Alex, magst Du Dich kurz vorstellen?

Ich bin 35 Jahre jung und seit 17 Jahren Aquarianer, vor dieser Zeit war ich im Gartenteichbereich unterwegs. Ich habe mich auf Barsche und Buntbarsche spezialisiert und pflege diese auch. Mein Fokus liegt auf der aquaristischen Aufklärung einer breiten Zielgruppe, auch weil mir das Tierwohl besonders am Herzen liegt.

Wie bist Du zum VDA gekommen?

Ich bin seit 2020 Mitglied in der DCG und auf diesem Wege zum VDA gekommen. Zudem habe ich in Kooperation mit Matthias Wiesensee von JBL zusammengearbeitet, wir tauschen uns auch regelmäßig in einer Diskussionsgruppe aus.

Besonders erfolgreich bist Du auf TikTok, fast 29.000 Follower und rund 467.000 Likes sprechen eine deutliche Sprache. TikTok gilt in den Medien als die relevanteste Plattform für Jugendliche und junge Erwachsene. Viele Menschen jenseits dieser Altersgruppe haben noch keine Erfahrungen mit TikTok gemacht, kannst Du die Plattform kurz erklären?

TikTok ist vergleichbar mit YouTube, allerdings ist der Algorithmus viel ausgereifter und komplexer. Je öfter und länger Menschen sich ein Video auf TikTok anschauen, desto öfter wird das Video auf der Plattform ausgespielt. Die genaue Funktionsweise des Algorithmus ist allerdings geheim und Gegenstand zahlreicher Spekulationen.

Was magst Du an TikTok?

Die Leute sind sehr ehrlich. Das inkludiert natürlich auch unangenehme Kommentare, aber ich kann auf diesem Wege sehr schnell merken, was die Leute sehen, aber auch wissen wollen.

Wie würdest Du Deine Zielgruppe beschreiben?

Die meisten Zuschauer sind zwischen 14 und 20 Jahre jung. Ihre aquaristischen Erfahrungen sind logischerweise noch sehr gering. Gleichzeitig sind sie aber auch enorm lernfähig und sehr neugierig. Es schauen auch Menschen jenseits dieses Alters zu, diese sind allerdings deutlich in der Minderheit.

Was gefällt Dir nicht an TikTok?

Es werden dort auch Dinge gezeigt, die in den Bereich der Tierquälerei fallen. Ich reagiere manchmal darauf: Wenn ich solche Videos sehe in Bezug auf die Aquaristik, antworte ich direkt darauf und kläre die Menschen über artgerechte Haltung auf. Der Fachbegriff hierfür ist Stitch, beziehungsweise Duett, TikTok ermuntert seine Nutzer dazu, derartige Reaktionsvideos zu machen.

Der VDA will sich in den nächsten Jahren verjüngen. Wie kann es gelingen, mehr junge Menschen zur Mitgliedschaft in vivaristischen Vereinen zu überzeugen?

Die Vereine sollten mehr mit der Zeit gehen und sich auf Plattformen wie Instagram oder auch TikTok vorstellen. Viele von ihnen präsentieren sich nur via Homepage, dies interessiert die jüngere Zielgruppe aber überhaupt nicht, wodurch leider wenige junge Leute erreicht werden.

Abschlussfrage: Welche Ziele hast Du für 2023?

Ich forsche aktuell am Thema Intelligenz von Zierfischen, insbesondere in Bezug auf die Gesichtserkennung und andere Merkmalen wie Gedächtnis und Co. Außerdem beschäftige ich mich mit der Larvenentwicklung von Fischen, eine kleine Preview gibt es auf meinem YouTube-Kanal.

Text: Nicolas von Lettow-Vorbeck
Foto: Alex Führ

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