Natürliche Dekorationsmittel: Steine, Wurzeln, Kork

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Auch Steine, Wurzeln und andere Dekorationsmaterialen sollte man abspülen oder unter fließendem Wasser abbürsten. Auf gar keinen Fall darf man Reinigungsmittel verwenden.

Steine

Steine nehmen zwar viel Raum ein, gehören aber zu den natürlichen Dekorationsmitteln, die man nutzen kann, um eine optisch ansprechende, natürlich wirkende Unterwasserlandschaft zu gestalten. Außerdem kann man mit ihrer Hilfe den Regelheizer, das Filter-Ansaugrohr und sonstige Gerätschaften oder ihre Zuleitungen verstecken. Auch viele Fische ziehen sich gern vorübergehend unter oder zwischen Steine zurück und fühlen sich nicht wohl, wenn derartige Möglichkeiten fehlen. Manche haben sich in ihrer Lebensweise derart an den Aufenthalt unter, zwischen, auf oder über Steinen derart angepaßt, dass wir für sie ein Spezialbecken herrichten müssen, in dem – wie im natürlichen Lebensraum dieser Arten – größere Steinaufbauten zahllose Höhlen und Versteckmöglichkeiten schaffen.

Lavasteine

Häufig wird zur Aquariendekoration Lavagestein empfohlen, das eine rötliche bis schwarzbraune Farbe und den Vorteil hat, relativ leicht zu sein. Leider ist es meist unförmig und hat eine rauhe, manchmal gar scharfe Oberflächenstruktur. Außerdem wirkt es unnatürlich.

Geeignetes Gestein

Da toxisches Gestein, das Giftstoffe absondert, selten vorkommt, kann man Steine für die Einrichtung selber sammeln. Im Grunde eignet sich jedes kalkfreie Gestein, wobei solche mit einer neutralen dunklen Färbung vorzuziehen sind. Schiefer ist gut geeignet, allerdings keine geschnittene Platten mit winkligen Ecken. Dunkler Basalt geht auch, ist aber schwer und hat womöglich weiße Einschüsse findet, die im Aquarium unnatürlich wirken. Überhaupt haben auffällig gefärbte, marmorierte Steine im Aquarium nichts zu suchen. Auch Granit geht, ist in manchen Gegenden aber kaum zu bekommen. Findlinge und Kiesel sind ebenfalls geeignet, sollten aber immer auf eventuelle Kalkbestandteile untersucht werden. Natürlich sucht man farblich ähnliche Kiesel aus und verwendet extrem gefärbte Steine nicht.

Steinaufbauten

Für größere Steinaufbauten muss man auf dem Boden des Aquariums ein festes Fundament schaffen. Schwere Steine, die noch nahezu senkrecht stehen und die Bodenscheibe punktuell belasten, sollte man auf ein Stück Styropor stellen. Andererseits muss man keine Angst haben, die Bodenscheibe mit größeren Steinen zu belasten. Große Aquarien aus 10 mm Glas kann man bedenkenlos mit größeren Steinen dekorieren – und einige wenige große sind wirkungsvoller als viele kleine! Größere Steine lassen sich außerdem leicht entfernen lassen, wenn Fische gefangen werden müssen oder das Becken ausgeräumt werden soll.

Holz

Wurzelhölzer wird man im Zoogeschäft kaufen. „Normales“ Holz fault nämlich unter Wasser, sodass nur Moorkienholz, Steinholz o.ä. in Frage kommt, das auf natürliche Weise konserviert ist. Es wirkt ausgesprochen dekorativ und urwüchsig, wobei Mooreiche besonders exklusiv, aber auch sehr teuer ist. Bei der Auswahl der Hölzer ist der persönliche Geschmack und auch der Platz entscheidend, den das Aquarium bietet. Vor der Verwendung entfernt man alle losen Teile, schrubbt die Wurzeln ab und wässert sie vorübergehend in heißem Wasser in der Badewanne. Damit geht der starke Auftrieb (teilweise) verloren, und die Wurzeln laugen etwas aus, färben also das Aquarienwasser später nicht mehr ganz so stark braun. Dennoch wird man in einem mit einer „neuen“ Wurzel eingerichteten Aquarium anfangs häufig größere Wassermengen ersetzen müssen.

Auch die Verwendung von Korkrinde ist möglich, die in Blumengeschäften erhältlich ist. Ihr Auftrieb geht leider nie verloren, doch krümmen sich die Rindenstücke meist unter Spannung zusammen, sodass man Gitterziegelstücke darin verstecken und mit PVC-beschichtetem Draht befestigen kann. Passgenau zugeschnittene Korkstreifen kann man auch zwischen den Aquarienboden und die hintere Auflageleiste für die Deckscheiben klemmen, also einen Teil der Rückwand damit verkleiden. In diesem Falle sollte man die Korkstreifen am Aquarienboden durch einen eingeklebten Glasstreifen von 2 bis 32 Zentimeter Höhe zu sichern.

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