Im Grunde scheint es nur natürlich, eine bunte Gesellschaft von Fischen zu pflegen, weil ja auch in der Natur Fische aus verschiedenen Familien gemeinsam vorkommen. Sie nutzen aber die Lebensräume hinsichtlich ihres bevorzugten Aufenthaltes, ihrer Lebens- und Ernährungsweise unterschiedlich und kommen sich nicht zwangsläufig ins Gehege. Das gilt trotz der Tatsache, dass sich etwa räuberische Arten von anderen ernähren, denn diese können sich Nachstellungen zumindest soweit entziehen, dass der Arterhalt nicht in Frage gestellt wird. Im Aquarium sieht das wegen der räumlichen Voraussetzungen aber anders aus.
Spontankäufe und Sammelsurien vermeiden
Vor dem Fischkauf sollte man in Erfahrung bringen, ob sich die Arten untereinander vertragen und so untergebracht werden können, wie es ihren Ansprüchen entspricht. Fische zu kaufen, die man im Zoohandel sieht, ohne sich zuvor über sie informiert zu haben, ist ein Risiko – vor allem für den Fischbesatz. Womöglich werden sie zu groß, vergreifen sich an den Pflanzen, räubern oder sind besonders aggressiv.
Ebenfalls unvernünftig ist es, von jeder Art nur zwei oder drei Tiere zu kaufen, denn es gibt zwar Fische, die paarweise oder – wie die meisten Raubfische – als Einzelgänger leben, doch schließen sich auch diese Arten meist so lange zu Schulen oder Schwärmen zusammen, bis sie einen Geschlechtspartner gefunden haben, während sich andere dauerhaft weitgehend in Trupps tummeln oder in großen Schwärmen umherziehen und nur zur Paarung absondern. Für diese gilt, dass vier Tiere noch lange keinen Schwarm bilden. Oft sollte man aber auch schon aus optischen Gründen eine größere Anzahl Tiere einsetzen, da die Farben und die Wirkung, die von wirklichen Schwarm ausgeht, dann viel besser zur Geltung kommen. Überhaupt sollte man sich hinsichtlich der Artenvielfalt beschränken und statt dessen einige wenige Arten, diese aber in größerer Stückzahl pflegen, wobei man sich auf drei bis fünf Arten beschränkt, die unterschiedlich geformt und gefärbt sind. Dabei sollte man durchaus auch einmal etwas ausgefallenere Arten berücksichtigen, denn es ist leider so, dass in den meisten Gesellschaftsaquarien nur gängige Fischarten gepflegt werden, das wirklich reichhaltige und weitreichende Angebot des Zoofachhandels also leider nicht genutzt wird.
Putzer und Algenfresser
In so gut wie jedes Aquarium sollte man Fische einsetzen, die als nützliche Helfer unschöne Algen, Beläge und Futterreste beseitigen. Für Aquarien, die man mit kleinen Fischen besetzen möchte, eignen sich Mini-Schmerlen oder Otocinclus– und Ancistrus-Arten, aber auch lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Mollys oder Platys. Für geräumige Aquarien mit größeren „Friedfischen“ eignen sich Rüsselbarben (Crossocheilus siamensis) und Saugschmerlen (Gyrinocheilus aymonieri), kleine Ancistrus-Verwandte und für große Aquarien mit wehrhaften Fischen (Buntbarsche) große Harnischwelse (Schilderwelse). In kleinen Aquarien können auch Wasserschnecken Putzhelfer (und interessante Studienobjekte) sein, doch werden insbesondere die kleinen Turmdeckelschnecken und die Posthornschnecke durch Massenvermehrung schnell zur Plage. Und da viele Schnecken auch höhere Pflanzen fressen, macht es Sinn, sich vorsorglich zu informieren.