Tipps zur Aquarienpflege

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Regelmäßige Aquarienpflege, mit etwas Überlegung vorgenommen, erfordert nicht viel Zeit und hält die Welt im Glas sauber und stabil. Empfehlenswert ist ein vierzehntägiger Reinigungsturnus. Am besten sucht man sich vor der Arbeit alles zusammen, was man so braucht, nämlich einen Eimer, einen nicht zu dünnen Schlauch, eine Klinge für die Scheibenreinigung, einen Schwamm und ein Handtuch.

Es ist Vorsicht angesagt

Natürlich bleiben die Fische im Aquarium, ebenso Steine, Wurzeln, Pflanzen und der Bodengrund. Unseren Eingriff soll man so wenig spüren wie eben möglich. Deshalb bewegen wir uns vor und später auch im Aquarium vorsichtig, ohne plötzliche Bewegungen. Aber auch unsere eigene Sicherheit sollten wir nicht vergessen und vor dem Hantieren im Becken alle elektrischen Geräte ausschalten. Von dieser Regel nehmen wir die – sicher aufliegende – Beleuchtung aus, denn man will ja schließlich sehen, was man macht.

Zunächst ziehen wir den Grobschmutz ab, wozu wir den Schlauch nutzen. Man kann auch sogenannte Mulmglocken und luftbetriebene Sauggeräte verwenden, die der Fachhandel verkauft. Danach entfernt man Pflanzenreste, kürzt wuchernde Triebe und entfernt fleckige, löchrige oder absterbende Blätter. Überhand nehmende Schwimmpflanzen werden ausgelichtet, abgesammelt und eventuell vorhandene Entengrütze wird mit einem Kescher vorsichtig abgefischt.

Scheibenreinigung

Dann reinigt man die Frontscheibe mit einer Dreiecksklinge, wie sie zur Teppichverlegung benutzt wird. Natürlich kann man auch einen sogenannten Reinigungsmagneten verwenden, doch gerät erfahrungsgemäß immer wieder Sand zwischen Scheibe und Putzfläche, und der Magnet verführt Kinder und Erwachsene, ihrem Spieltrieb freien Lauf zu lassen. Das Ergebnis sind früher oder später zerkratzte Scheiben. Auch im Hinblick auf festsitzende Algen ist die Reinigungsklinge nach wie vor unübertroffen. Nach der Scheibenreinigung sollte man kurz seine Arbeit kontrollieren, indem man ein weißes Stück Karton oder Plastik innen hinter der Scheibe entlangführt.

Wasserwechsel

Das Becken sieht nun schmutzig-trüb aus, der Filter kann die aufgewirbelten Schmutzpartikel nicht schnell genug bewältigen. Da es sich aber um grobe Teilchen handelt, setzen sie sich schnell ab und nun sollte ein zweites Mal abgesaugt werden. Mindestens ein Viertel des Aquarienwassers (aber nie mehr als zwei Drittel) wird auf diese Weise abgelassen. Anschließend wird Frischwasser aufgefüllt. Es sollte temperiert sein, kann aber direkt aus der Leitung genommen werden, weil noch genügend Altwasser vorhanden ist. Wer allerdings ausgesprochen empfindliche Fische pflegt, muss das Frischwasser vorher durchlüften bzw. abstehen lassen.

Filterreinigung und Endkontrolle

Falls nötig, schließt sich nun die Filterreinigung an. Man kann das Filtermaterial fast immer wieder mit leicht temperiertem Wasser auswaschen. Viele Filtermaterialien wie grobe Perlonfaser, Tonröhrchen, Bio-Igel sind nahezu unbegrenzt haltbar. Filterwatte verfilzt mit der Zeit und muss gelegentlich ersetzt werden, ebenso Kunststoffmatten, falls sie spröde werden, weil der Weichmacher ausfällt.

Wenn der Filter wieder läuft, sollte eine Endkontrolle erfolgen: Stimmt der Wasserstand? Ist die Thermometerskala gut ablesbar? Halten alle Saugfüße von Thermometer, Heizregler, Heizung und Filter? Sind alle Geräte und Schläuche einigermaßen gut getarnt? Ist die Durchlüftung richtig reguliert? – Bevor man die Deckscheibe auflegt, sollte man noch einmal mit einem Schwamm über die Innenseite der Frontscheibe wischen, da sich gelegentlich noch Grobschmutz festsetzt. Zum guten Schluss reinigt man die Frontscheibe von außen.

Und jetzt lassen wir den Fischen wieder ihre Ruhe…

Bis zur nächsten Reinigung sollten die Deckscheiben auf dem Aquarium bleiben, die Fische dürfen buddeln, wie sie möchten und die Ableger sprießen, wo es ihnen gefällt – ohne Rücksicht auf den Pfleger, der keinesfalls mit Lineal und Zollstock einrichten sollte. Ein Aquarium gestaltet man mit natürlichen Mitteln und man lässt die Natur selbst mitgestalten. Auch etwas Schmutz wirkt nicht störend – Sauberkeitsfanatiker sollten sich davor hüten, einen sterilen Glaskasten für ein gepflegtes Aquarium zu halten.

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