Zielsetzung + Zielgruppe = Konzept?

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„Wer nicht im Internet ist, existiert nicht“, heißt es. Aber nur da zu sein, reicht auch nicht aus, um bekannter zu werden.
Grundsätzlich ist eine Internetseite vergleichbar mit dem Eintrag ins Telefonbuch oder das Branchenverzeichnis. Wenn Jemand das Bedürfnis hat, genau Eure Seite zu finden, dann kann er das im Internet ganz leicht, in dem er die Adresse Eurer Homepage in das Adressfeld des Browsers einträgt. Wenn Euch das reicht, dann ist eine einzelne Seite mit etwas Text, Eurem Logo ausreichend. Jeder der die Seite aufruft, weiß dann, dass der Verein existiert oder mal existiert hat.

In einem Telefonbuch findet man neben dem Namen noch zusätzlich eine Telefonnummer und zum Teil auch eine Adresse. Im Internet seid Ihr verpflichtet eine Impressum auf der Seite anzugeben.
Wenn eine Firma für Euch die Internetseite erstellt, hat, steht die da drin. Sonst vermutlich Euer Webmaster oder der erste Vorsitzende. Zumindest theoretisch besteht also durch die bloße Existenz einer Seite die Möglichkeit, dass jemand den Verein findet und Kontakt aufnimmt. In der Regel wird das aber nicht passieren.

Zielsetzung und Zielgruppe

Wenn ihr eine Internetseite aufbaut, müsst Ihr euch darüber im Klaren sein, was ihr für ein Ziel verfolgt. Auf die unterschiedlichen Zielgruppen bin ich bereits im Beitrag „Öffentlichkeit, Kommunikationsmittel und Kommunikationsziele“ eingegangen. Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass die Zielgruppe die breite Öffentlichkeit ist. Das sind die Personen, die zum Beispiel potentielle Vereinsmitglieder oder Börsenbesucher darstellen. Eine Internetseite ist ein Informationsangebot, das der Besucher aktiv, von sich aus aufsuchen muss, damit wir als Verein unsere Botschaften an den Mann bringen können (siehe „Push- und Pull-Marketing“). Die Zielsetzung ist die Erhöhung des eigenen Bekanntheitsgrades und die Gewinnung neuer Mitglieder.

Gefunden werden

Eine Internetseite, die nur die Minimalanforderungen an einen Telefonbucheintrag erfüllt, wird niemals gefunden. Da könnt Ihr jahrelang im Internet stehen und keinem fällt es auf. Selbst wenn jemand Euren Verein kennt und gezielt nach Euch sucht, kann es sein, dass er Eure Seite nicht findet. Das liegt daran, dass es im Internet mehr als 860 Millionen Internetseiten gibt, die keine Mensch alleine durchsuchen kann. Wir benutzen dazu Suchmaschinen wie „Google“, „Bing“, „Lycos“ und so weiter, die die Inhalte von Internetseiten erfassen und sie katalogisieren. Aus ihren Katalog, zeigt die Suchmaschine dann die Ergebnisse, die zur Suchanfrage passen. Ausschlaggebend ist dabei die Kombination aus Suchbegriffen, die möglichst alle auf der Seite vorkommen müssen.

Um gefunden zu werden, muss eine Internetseite also zunächst einmal im Katalog einer Suchmaschine eingetragen sein und es müssen Inhalte darauf stehen, nach denen die Leute im Internet suchen. Früher reichte es, die relevanten Stichpunkte in den Meta-Angaben einer Internetseite unterzubringen. Heute analysieren die Suchmaschinen zusätzlich die Keyword-Dichte einer Seite. Das heißt es wird geprüft, wie oft das Stichwort im Vergleich zu anderen Wörtern auf einer Seite auftaucht. Bei einer bestimmten Keyword-Dichte gilt die Seite als besonders relevant. Das ist aber noch nicht alles. Google und Co prüfen zusätzlich, ob die Seite beliebt ist. Wenn viele andere Seiten darauf verweisen und sich ständig viele Besucher dort rumtreiben, ist die Seite für Google wichtig. Auch das Datum der letzten Aktualisierung wird berücksichtigt. Tut sich monatelang auf der Seite nichts, rutscht sie in den Suchergebnissen immer weiter nach hinten und verschwindet irgendwann ganz. Und neben vielen weiteren Kriterien wertet Google dann auch noch aus, ob die Seite so aufgebaut ist, dass sie von dem Gerät des Nutzers auch angezeigt werden kann. Gut die Hälfte der Nutzer gehen heute mit mobilen Geräten (Smartphones, Tablets) ins Internet. Kann Eure Seite auf einem kleinen Display nicht angezeigt werden, schafft sie es bei den mobilen Geräten nicht in die Liste der Suchergebnisse.

Um überhaupt bei Google verschlagwortet zu werden, kann man die Seite zur Indizierung bei Google einreichen. Es geht auch eher zufällig, wenn eine andere Seite, die von Google regelmäßig besucht wird, auf Eure Seite verweist. Das kann aber Monate dauern.
Um gefunden zu werden, braucht ihr also erstens Inhalte, die Google finden kann. Zweitens Inhalte, die viele Besucher anlocken. Drittens Inhalte, die geteilt und verlinkt werden.

Kurz: Content, Content, Content!

Das Konzept

Die Zielgruppe habt Ihr nun definiert und Ihr wisst auch, was Eure Ziele sind. Nun braucht Ihr ein Konzept für die Internetseite, damit sie die Zielgruppe so anspricht, das Ihr Euer Ziel erreicht.

Ihr braucht zielgruppenrelevanten Content. Wenn Ihr also ein Verein seid, der sich mit Goldfischen beschäftigt, sollen Euch Leute finden, die sich mit Goldfischen beschäftigen. Ihr braucht darum interessante Inhalte über Goldfische. Zum Beispiel könnt ihr die verschiedenen Zuchtformen vorstellen, den idealen Goldfischteich beschreiben oder Tipps zur Fütterung geben. Ihr müsst auf Eurer Homepage in Euren eigenen Worten beschreiben, was es mit Euch und Euren Goldfischen auf sich hat. Die Beiträge teilt ihr dann bei Twitter, Facebook etc., damit sie von möglichst vielen Leuten gesehen und verbreitet werden. Sie dienen als „Landingpage“. Das heißt der Besucher kommt von hier – und nicht über die Startseite zu euch. Er hat also schon einen Eindruck von Eurer Kompetenz, wenn er dann auf Eure Startseite klickt und Informationen über euch den Verein haben will.

Auf der Startseite findet der Besucher Informationen über den Verein und seien Aktivitäten. Ein absolutes No-Go ist „Aktuelles“ auf der Startseite, das älter ist als zwei Wochen. Wenn Ihr Niemanden habt, der mindestens einmal in der Woche einen Blogbeitrag ergänzt oder nach jedem Vereinstreffen eine Zusammenfassung schreibt, hat „Aktuelles“ nichts auf der Startseite zu suchen. Nichts schreckt einen Besucher mehr ab, als einen „aktuellen“ Beitrag zu lesen, der bereits drei Monate alt ist. Es stellt sich dann zu recht die Frage, wie aktiv der Verein tatsächlich ist. Das selbe gilt für eine Seite mit Terminen. Zumindest einmal im Jahr sollte das Programm aktualisiert werden. Wenn Ihr von den vergangenen Veranstaltungen auch noch kurze Berichte ergänzt, dann ergibt sich für die Besucher auch ein Mehrwert und Ihre Neugier wird geweckt.
Sehr Euch einfach einmal bekannte Internetseiten an und notiert Euch, was Euch daran anspricht oder was Euch nicht gefällt.

Aufwand der sich lohnt
Das klingt jetzt alles irgenwie nach Arbeit? Das liegt daran, dass Öffentlichkeitsarbeit Arbeit ist. Wenn das Grundkonzept aber erst einmal besteht, dann wird es später immer leichter. Eine Internetseite ist nie ganz fertig und ihr Zustand spiegelt den Zustand des Vereins wieder. Ein aktiver Verein präsentiert sich auch so in der Öffentlichkeit. Versäumt Ihr das, werdet Ihr mit der Zeit untergehen.

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