Großes Medieninteresse: Wie gefährlich ist die Violinspinne wirklich?

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Die Braune Violinspinne (Loxosceles rufescens) ist eine Art der Sechsäugigen Sandspinnen (Sicariidae) und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie verdankt ihren Namen einer charakteristischen, geigenförmigen Zeichnung auf ihrem Rücken. Männchen werden bis zu 7,5 Millimeter lang, Weibchen bis zu 9 Millimeter. Der Hinterkörper ist grau bis gelbbraun. Die Tiere fertigen unter Steinen ein auf dem Boden aufliegendes, filzartiges Netz an, in dem sich die Beute verfängt.

Warum gibt es aktuell so viel Medieninteresse an der Violinspinne?

Das gesteigerte Medieninteresse an der Violinspinne liegt daran, dass die Medien gerade intensiv über zwei Todesfälle in Italien berichten: Anfang Juli bemerkte ein 52-jähriger nach der Gartenarbeit eine Knöchelrötung, eine Woche später war er tot, direkte Beweise für eine Verbindung zur Violinspinne sind rein spekulativ. Auch beim Tod eines 23-Jährigen in Süditalien vor wenigen Tagen ist die Täterschaft der Violinspinne (bisher) nicht nachgewiesen. Fakt ist: Besonders bei warmem Wetter häufen sich Begegnungen mit dem Tier, was die Medien gerne aufgreifen. Sensationsmeldungen über giftige und exotische Tiere wie die Violinspinne ziehen immer viel Aufmerksamkeit auf sich, weshalb diese Berichte vor allem im Sommerloch schnell die Runde machen, auch in den Sozialen Medien. Der Klimawandel und veränderte Umweltbedingungen sorgen tatsächlich dafür, dass diese Tierart in immer neuen Regionen gesichtet wird.

Kommt die Violinspinne auch in Deutschland vor?

In Deutschland ist die Violinspinne keine heimische Art, doch durch Importwaren oder Reisegepäck wurden sie in seltenen Fällen hierzulande in geschlossenen Räumen entdeckt. Einige Spinnenexperten wie Peter Jäger von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gehen davon aus, dass die Violinspinne irgendwann auch in Deutschland heimisch werden könnte.

In welchen Urlaubsländern kann ich der Violinspinne begegnen?

Wenn Du in den warmen europäischen Ländern wie Spanien, Italien, der Türkei oder Griechenland Urlaub machst, kann dir die Violinspinne begegnen. In Asien, Australien, den USA und Lateinamerika, besonders in Mexiko, besteht ebenfalls die Möglichkeit. Sei vor allem in ländlichen Gebieten oder weniger stark besiedelten Regionen wachsam, da die Violinspinne sich gerne in ungestörten Ecken versteckt.

Wie sollte ich mich verhalten, wenn ich einer Violinspinne begegne?

Wie generell bei allen Spinnenarten gilt: Wenn Du sie siehst, bleib ruhig und halte Abstand. Die Spinne greift nur an, wenn sie sich bedroht fühlt, daher solltest Du versuchen, sie nicht zu stören. Auf absolut keinen Fall solltest Du sie mit bloßen Händen anfassen! Extratipp: Wenn Du Dich in einer Region aufhältst, in der die Spinne häufiger vorkommt, kannst Du Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Schüttle Kleidung und Schuhe aus, bevor Du sie anziehst, überprüfe regelmäßig ungenutzte Ecken und Ritzen in Deinem Wohnraum.

Was mache ich bei einem Biss durch die Violinspinne?

Falls Du gebissen wirst, kühle die Bissstelle sofort und suche unverzüglich einen Arzt auf. Die meisten Bisse verlaufen harmlos und heilen ohne größere Probleme aus, trotzdem ist es wichtig, deine körperliche Reaktion von Fachleuten abklären zu lassen.

Was sind die Symptome eines Spinnenbisses?

Das Gift der Violinspinne ist vergleichsweise potent, enthält Enzyme, die beim Menschen heftige Reaktionen auslösen können. Unmittelbar nach einem Biss durch die Violinspinne passiert meist gar nichts. Es dauert 14 bis 24 Stunden oder länger, bis erste Symptome auftauchen – beispielsweise Juckreiz, eine deutliche Rötung und kleine Pusteln. Da der Spinnenbiss oft nicht bemerkt wird, kann es zu möglichen Folgereaktionen wie Infektionen kommen, die sich rund um die Bissstelle ausbreiten. Bei Kindern und älteren Menschen oder in Verbindung mit Diabetes oder Allergien droht dann in seltenen Fällen tatsächlich Lebensgefahr.

Bildquelle:
Antonio Serrano – This image is uploaded as image number 25944 at Animalandia at Educa Madrid, a source of photographs of animals. 

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
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