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Elisabeth Müller, ein halbes Leben für die Aquaristik

Lesezeit: 3 Minuten

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Wir haben immer scherzhaft gesagt, das Elisabeth uns alle überlebt. Ich hatte ihr gedroht, das sie mit 100 Jahren noch mal als erste Vorsitzende der Seerose Frechen antreten muss. „JA Ja“, sagte sie dann, den das war immer ihr Lieblingsspruch. Kennen gelernt habe ich Elisabeth 1993 bei einem Treffen der Kölner Wasserpflanzengruppe in ihrem Hause. Sie stand auf der Eingangstreppe und begrüßte die angereisten Aquarianer.

Schon bald wurde ich auch Mitglied in „Ihrem Verein“, den auf die Seerose Frechen war Elisabeth besonders stolz. Im Alter von 96 Jahren ist sie Januar 2021 gestorben. Aber beginnen wir ganz von vorne!

Am 26.11.1924 tat Elisabeth Müller in einem Kölner Krankenhaus den ersten Schrei. Schule, eine Ausbildung bei der Bahn, Arbeit, Hochzeit mit Heinrich Müller und die Erziehung von drei Kindern prägten die weiteren Jahre. Bei der Gründung der “Seerose Frechen” im Jahr 1960 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern. Den Vereinsvorsitz der Seerose Frechen hatte sie in der Zeit von 1976 bis 2001 inne.

Dabei war es Ihr Mann Heinrich, welcher der Aquarianer war. Elisabeth bekam von ihm immer die Aufgabe zu Aquarianertreffen und Kongressen zu fahren. Das erzählte sie oft und gerne und müsste darüber immer lachen! Aber Elisabeth hatte mit der Zeit ein enormes Wissen angesammelt, den sie kannte alle Aquarianer und Aquarianerinnen, welche Rang und Namen hatten persönlich.

Durch die Vereinsarbeit kam es zu zahlreichen Kontakten in die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich, was ihr schnell den Spitznamen “Müller Europa” einbrachte. In vielen dieser Verbände war sie auch Mitglied oder Ehrenmitglied. Viele dieser Freundschaften bestanden viele viele Jahre.

Elisabeth Müller
Foto: Franz-Peter Müllenholz

Als Bezirksvorsitzende des VDA- Bezirks 19 (1978-2000) organisierte sie unzählige Veranstaltungen, die uns allen noch gut im Gedächtnis geblieben sind. Die Vereine in Köln, Solingen (und viele mehr!) und auch wir machten sie gerne zum Ehrenmitglied. Dazu kamen Verbandsehrungen wie die silberne und die goldene Nadel, die bronzene und silberne sowie höchste Auszeichnung des VDA, die goldene VDA-Plakette. Darauf war sie besonders stolz, sie trug sie bis zuletzt zu jeden aquaristischen Anlass! Die Ehrenmitgliedschaft des VDA wurde ihr 1998 in Ludwigshafen angetragen.

Sie erhielt die Konrad-Lorenz-Medaille vom Volksbildungswerk der Stadt Wien. Bis zuletzt hatte sie ihre Reiselust nicht verlassen. Ob VDA- Tagung oder Besuche des belgischen oder niederländischen Verbands, Elisabeth Müller war immer dabei. Wann immer eine Börse oder ein Vortrag war, wo einer ihrer Vereinsfreunde hinfuhr, dann war sie auch mit von der Partie. Ich selber habe Elisabeth sehr oft mitgenommen, wir zwei hatten immer viel Spaß auf den Reisen. Und man lernte Gott und die Aquarianer Welt kennen, wenn man mit Ihr unterwegs war, den sie war ja bestens bekannt. Wenn man Elisabeth suchte, konnte man sicher sein, das sie da war, wo es einen guten Kaffee gab. Ihren Kaffee liebte sie über alles. So gab es auch keinen Vereinsabend im Vereinsraum der Seerose Frechen, wo nicht auch die Kaffeemaschine auf volle Touren lief.

Mit Elisabeth ist auch ein Stück Seerose Frechen gestorben, denn sie hat lange lange Zeit diesen Verein in einer unglaublich Treue und Liebe geführt, begleitet und gelebt.

Und ich habe eine gute Freundin, von der ich unglaublich viel gelernt habe, für immer verloren!

Aber ich werde sie wieder sehen, am Vereinsstand des himmlischen VDA bei einer guten Tasse Himmelskaffee!

Liebe Elisabeth, wir alle vermissen dich so sehr!

Michael Scharfenberg

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