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Die Zusammenarbeit zwischen VDA und SDAT: Interview mit Robert Guggenbühl 

Lesezeit: 4 Minuten

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Robert (Röbi) Guggenbühl war 20 Jahre lang Vizepräsident des schweizerischen Dachverbandes der Aquarien- und Terrarienvereine (SDAT) und ist seit einigen Jahren Leiter des DCG-Ressorts Arterhaltung. Schon lange arbeiten VDA und SDAT sehr erfolgreich zusammen. Alle Details dazu und spannende Fakten über die Schweizer Vivaristikszene erklärt uns Röbi im VDA-online-Interview.

Lieber Röbi, magst Du Dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Röbi Guggenbühl, ich war Gymnasiallehrer in Biologie und Sport, sowie Dozent an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen, dort habe ich Sportdidaktik unterrichtet. Das Rentnerleben genieße ich jetzt schon seit 20 Jahren. Die Zeit nutze ich, um mich für meine Interessen zu engagieren, darüber bin 83 Jahre alt geworden.

Wie bist Du zur Aquaristik und zum SDAT gekommen?

In den 1960er-Jahren habe ich mit der Aquaristik angefangen, 1970 habe ich mich dem Verein AQUARIA St. Gallen angeschlossen. Damals gab es noch keinen Verband in der Schweiz. Anno 2000 half ich mit, den SDAT aus der Taufe zu heben, von Anfang an war ich Vizepräsident.

Bitte nenne uns ein paar Zahlen und Fakten zum SDAT.

Etwa 500 Mitglieder zählt der SDAT, 12 Vereine machen bei uns mit. Eine große Gruppe sind inzwischen die Leute, die nicht vereinsgebunden sind. Diese Einzelmitglieder sind sehr interessiert und bringen sich gut in den SDAT ein.

Was sind wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede von SDAT und VDA?

Wir haben wie der VDA einen Vorstand und sind ähnlich organisiert. Auch eine Verbandszeitschrift haben wir, sie erscheint vierteljährlich, allerdings mittlerweile nur noch online. Ich beziehe übrigens auch die vda-aktuell und mag die Zeitschrift sehr. Der große Unterschied: Euer Verband ist unendlich viel größer und in Regionen unterteilt. Wir haben beim SDAT keine Regionen.

Wie unterscheidet sich die vivaristische Vereinslandschaft in der Schweiz von ihrem deutschen Äquivalent?

Die Unterschiede sind nicht sehr groß, denke ich. Ich halte oft Vorträge im süddeutschen Raum und meine, mich hier ein wenig auszukennen. Was wir hier in der Schweiz nicht machen, sind die Heimschauen mit Pokalen und so weiter. Auch Ehrennadeln oder -plaketten kennen wir beim SDAT nicht.

Wie sieht die konkrete Zusammenarbeit zwischen den Verbänden aus?

VDA und SDAT waren die beiden Initiatoren der European Aquarium and Terrarium Association (EATA). Leider ist dieses Projekt sehr eingeschlafen, zeitweise waren mal acht Länder dabei. Es ging dann in den letzten Jahren immer mehr um das Profitieren und weniger um das Einbringen, sehr schade! Internationale Zusammenarbeit klappt zum Glück noch gut in der Arterhaltung. Wir bieten als SDAT hier in der Schweiz Basisausbildung und Sachkundeschulungen an, die Gesetzeslage ist natürlich anders als in Deutschland. Wir waren uns mit dem VDA aber immer einig, dass diese Angebote ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal von Verbänden sind. Ein großer Vorteil ist der gemeinsame Messeauftritt in Friedrichshafen. Es ist toll, dass Euer Verband den Papierkram und die Organisation macht. Wir sind glücklich als „Untermieter“ des VDA! Die AQUA-FISCH hat in der letzten Zeit an Qualität zugelegt, aber an Quantität abgenommen. Fachlich kann man sich gut informieren, es ist ein schöner Ort zum Austausch, den auch viele Schweizer schätzen.

Was für Herausforderungen muss sich der SDAT in den nächsten Jahren stellen?

Wie viele Verbände kämpfen wir mit der Überalterung. Die ganz jungen Menschen sind nicht die Zielgruppe des SDAT, denn wer studiert, heiratet, Kinder bekommt, sich im Beruf bewähren muss, hat wenig Zeit für das Hobby. So ab 30 bis 50 Jahren hat man dann wieder mehr Zeit, auch für den SDAT. Was mich sehr freut: Unser Frauenanteil steigt, immerhin bei 10 Prozent sind wir nun.

Abschlussfrage: Was wünscht Du Dir für die Zukunft der Vivaristik?

Es ist mir wichtig, dass das Aquarium nicht als Stubenverschönerung verstanden wird, sondern als kleines Biotop mit artgerechter Tierhaltung. Auch mit dem Schwerpunkt auf Artenschutz. Die Vivaristik ist ein ganz besonderes Hobby, in das man sich vertieft einbringen kann und nebenbei viel über die Natur lernt – das sage ich auch als Biologielehrer!

Textautor:
Nicolas von Lettow-Vorbeck M.A. 
VDA-Referatsleiter Medien
Pressekontakt:
Telefon: +49 157 88691949 
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