Die aktuelle Situation zwingt nicht nur die Vereine dazu, ihr Vereinsleben herunterzufahren. Auch die politische Arbeit für den VDA ist in Zeiten von Covid 19 eine andere. Letztes Jahr hatten wir eine ganze Reihe persönlicher Gespräche. Dafür sind wir quer durch Deutschland gefahren, um mit politischen Entscheidungsträgern, aber auch mit Halterverbänden und Experten der Aquaristik und Terraristik Erfahrungen auszutauschen und um sich über die politische Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Der persönliche Kontakt ist hierbei immer sehr wichtig, da kein offizieller formeller Brief (der auch wichtig ist!) das Gespräch „zwischen Tür und Angel“ ersetzen kann.
Beispielsweise war ich am 18.06.19 in Braunschweig, um an einem Meeting sowie Workshop zum Thema Amphibienimporte am Zoologischen Institut der TU Braunschweig teilzunehmen. Direkt einen Tag später fand die Jahrestagung des Verbandes der Zoologischen Gärten in Rostock-Warnemünde statt, auf der sich nicht nur über Fragen des Artenschutzes ausgetauscht wurde. Vielmehr wurde auch die Notwendigkeit einer aktiven Rolle der Tierhalterverbände im politischen Bereich diskutiert. Gespräche auf der Jahrestagung haben mich darin bestärkt, dass man gegenüber Politikern ebenso wie verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen gegenüber aufzeigen muss, warum sowohl in-situ als auch ex-situ Maßnahmen für den Artenschutz unabdingbar sind. Vielmehr ist es meines Erachtens wichtig, gegenüber politischen Entscheidern nicht immer nur eine Rechtfertigungsposition einzunehmen, sondern aktiv für eine artgerechte Tierhaltung zu werben, welche grundsätzlich auch für Wildtiere gilt.
Wenn man sich die aktuell gerade durch den Ausbruch des Coronavirus befeuerte und in den Bundestag getragene Debatte um ein generelles Wildtierhaltungsverbot anschaut (Link: https://www.bundestag.de/aussc…nyGjTZSqwbtBwqrEtMRCU4SAs), wird deutlich wie wichtig der regelmäßige und dauerhafte Austausch ist. Die Händlerverbände haben sich ja mit einem offenem Brief (Link: https://www.aqualog.de/blog/of…s-wildtierhaltungsverbot/) bereits deutlich gegen ein solches Verbot positioniert. Ich kann euch versichern, auch der VDA wird, gemeinsam mit der DGHT, hierzu zeitnah eine entsprechende Stellungnahme abgeben. Ohnehin wäre es wünschenswert gewesen, wenn auch die Halterverbände bei einem öffentlichen Fachgespräch angehört worden wären.
– Jan Peter Greve, politischer Referent