Die Welt der Aquaristik hat sich im Laufe der Zeit erheblich entwickelt, früher hatte sie einen eher handwerklichen Charme. Insbesondere im 19. Jahrhundert, wurden Aquarien oft als exklusive Schauobjekte in wohlhabenden Haushalten betrachtet, diese Aquarien waren oft klein und einfach gestaltet, mit wenigen Pflanzen und Fischen. In den 1950er und 1960er Jahren erlebte die Aquaristik einen Aufschwung, als die Technologie für die Herstellung von Aquarien und Zubehör verbessert wurden, trotzdem blieb das Hobby handwerklich geprägt: Aquarianer bastelten ihre eigenen Filter, dekorierten ihre Aquarien mit selbst gesammelten Materialien und tauschten ihr Wissen und ihre Erfahrungen in lokalen Vereinen aus. Die Verfügbarkeit von exotischen Fischarten und Pflanzen nahm in den folgenden Jahrzehnten zu, da der Import und Handel internationaler wurde. Gleichzeitig führten wissenschaftliche Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis der Bedürfnisse der Aquarienbewohner. Heute ist die Aquaristik ein vielfältiges Hobby, das von modernster Technologie und wissenschaftlichen Erkenntnissen profitiert. Es gibt eine breite Palette an Aquarienarten, die Community ist global vernetzt und tauscht sich über Online-Foren, Soziale Medien und Zeitschriften wie vda-aktuell aus. Trotzdem wird die handwerkliche Tradition der Aquaristik immer noch sehr geschätzt und lebt in vielen Aspekten des Hobbys weiter.
Ein spannender Erlebnisbericht von 1963
Wie sah die Welt der Vivaristik in Deutschland vor vielen Jahrzehnten konkret aus? Dies fragen sich viele jüngere VDA-Mitglieder und sind dankbar für lebendige Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten. Eine solche Anekdote erreichte die Redaktion von vda-aktuell vor ein paar Tagen. Das VDA-Mitglied Achim Wunsch berichtete in einer E-Mail über ein unvergessliches Erlebnis seiner frühen Jahre im Hobby: „Wir schreiben das Jahr 1963, als ich in einem Zoo erstmals ein Aquarium mit einem angedeuteten Ufer sah. Diese Idee faszinierte mich so sehr, dass ich mich entschloss, mein eigenes 60-Zentimeter-Aquarium mit einer Laub- und Stichsäge umzugestalten. Damals konnte man so etwas nicht fertig im Laden kaufen, man musste selbst aktiv und kreativ werden! Am Ende war ich war sehr stolz auf das Endergebnis und erzählte dem damaligen Vereinsvorsitzenden in Amberg von meinem Projekt. Leider konnte er sich darunter nichts vorstellen, also entschied er sich, mir einen Besuch abzustatten, auch das brachte noch keine vollständige Klarheit… Doch dann informierte er sich weiter und berichtete am nächsten Vereinsabend, dass mein Werk ein Paludarium sei – ein für mich völlig neuer Begriff! Endlich erkannte ich, was ich da eigentlich erschaffen hatte!“ Unten stehend findet Ihr ein Foto von Achims Werk aus dem Jahre 1964. Ihr kennt ähnliche spannende Geschichten aus früheren Zeiten im Hobby? Schreibt uns einfach eine E-Mail und wir erzählen sie gerne hier auf VDA-online.
Foto: Achim Wunsch