Liebe AKF-Mitglieder und Interessierte,
im Mai haben wir einen weiteren Zoom-Vortrag für euch geplant.
Thema : „Huminstoffe, das Gesundheitselixier für Aquarientiere"
Referent : Prof. Dr. Christian E. W. Steinberg
Huminstoffe sind in jedem natürlichen Gewässer vorhanden, mit Ausnahme vielleicht des Grundwassers. Sie stammen überwiegend aus dem Abbau terrestrischer Pflanzen und sind für die Wassertiere Fremdstoffe, natürliche Fremdstoffe, die aus verschiedenen chemischen Bausteinen aufgebaut sind. Es gibt nicht den Huminstoff, sondern die Zusammensetzung variiert je nach Pflanzenbestand der Umlandes, Abbauzustand durch Mikroorganismen und Pilze sowie Jahreszeit. Anders als synthetische Fremdstoffe, mit denen der Mensch die Gewässer belastet, haben die Wassertiere mit den Huminstoffen eine lange gemeinsame Entwicklung durchgemacht. Die Wassertiere haben während dieser Entwicklung die Abwehr gegen diese natürlichen Fremdstoffe in einen positiven Reiz umgewandelt. Dieser Reiz ruft eine Vielzahl von biomolekularen und biochemischen Reaktionen auf den Kiemen, der Haut, im (Magen)-Darm-Trakt, in der Leber und in der Kopfniere hervor, die die Immunität und Pathogenabwehr der Wassertiere stärkt. Diese positive Wirkung gilt sowohl für das Bad in Huminstoff-haltigem Wasser als auch für Huminstoff-haltiges Futter.
Einige Höhepunkte:
Neuere Arbeiten zeigen, dass bereits die Haut von Fischen in Huminstoff-haltigem Wasser Abwehrenzyme und Globuline gegen pathogene Bakterien entwickelt und dass nicht-pathogene Bakterien auf den Kiemen kurzkettige Fettsäuren (wie Ameisen-, Essig- oder Propionsäure) aus den Huminstoffen produzieren, die durch die Kiemen aufgenommen werden und die angeborene Immunität von Fischen stärken können. Diese Immunstärkung läuft auch ab, wenn verfütterte Huminstoffe durch Darmbakterien umgebaut werden.
An Wirbellosen konnte gezeigt werden, dass
Huminstoffe sogar aktiv aufgesucht werden;
die gesunde Lebensphase verlängert werden kann;
eine Mehrfach-Stress-Resistenz erworben wird und diese
an nachfolgende Generationen weiter gegeben werden kann und
diese sogar fruchtbarer werden können.
Es wird gelegentlich (auch in der wissenschaftlichen Literatur) berichtet, dass eine positive Wirkung durch Huminstoffe ausbleibt oder gar eine negative Wirkung eintritt. Wir wissen jetzt, dass in diesen Ansätzen Huminstoffe mit ungeeigneter Zusammensetzung verwendet wurden. Denn die positiven Wirkungen treten nur auf, wenn gealterte, polyphenol-haltige Huminstoffe verwendet werden. Polyphenole sind solche natürlichen Stoffe, die eine gesundheitsfördernde Wirkung auch beim Menschen durch Verzehr von Blaubeeren, Maroniabeeren oder ähnlichem hervorrufen.
Wenn man aber zu junge Huminstoffe fürs Aquarium nimmt, die noch zu viele Kohlenhydrate enthalten, kann das gegenteilige, also ein negatives Ergebnis eintreten. Solch ein Ergebnis wäre die Wachstumsförderung der Pathogene.
Die Qualität macht es. Und: Aquarien ohne gealterte Huminstoffe im Wasser grenzen an Tierquälerei.
Es gibt am Ende genügend Zeit für Fragen und einen Erfahrungsaustausch.
Das Team des AK-Fischkrankheiten, freut sich auf Dich. Alle sind herzlich zu unserem Zoom-Vortrag des AKF eingeladen.
Der Link wird ca. 1 Tag vor dem Meeting per E-Mail an die registrierten Teilnehmer gesendet. Möchtest du in den Mail-Verteiler, dann schreibe bitte eine Mail an ak-fischkrankheiten@vda-online.de, damit du in den Mail-Verteiler aufgenommen wirst.
Liebe Grüße vom AKF-Team
Manfred